Das Wattenmeer vor der Küste Deutschlands zählt seit mehr als zehn Jahren zum Weltnaturerbe, auch dank engagierter Naturschützer.
Die Bestandszahlen von Seehunden und Robben zeigen: Der Einsatz hat sich gelohnt.
Das Wattenmeer ist eines der wenigen Meeresgebiete weltweit, denen es besser geht als noch vor Jahren. Die Schutzregion gilt als vogelreichstes Gebiet Europas, rund zehn Millionen Zugvögel wie Pfuhlschnepfen, Alpenstrandläufer, Kiebitzregenpfeifer, Enten und Gänse nutzen das Wattenmeer als Zwischenstation auf ihrer Reise zu den Brutgebieten im Norden und zu ihren Winterquartieren im Süden. Das berichtet das Magazin Geo.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des Wattenmeers in den 1970er Jahren: Naturschützer waren dazu übergegangen, die Tiere vom Flugzeug aus zu zählen. Sie entdeckten nur noch rund 3500 Seehunde – und schlugen Alarm. Daraufhin verboten Deutschland und Dänemark, genau wie die Niederlande, die Seehundjagd. Heute leben rund 40.000 der Tiere in der Region.
„Das war vor 50 Jahren unvorstellbar“, sagt Abbo van Neer, Biologe und Robbenexperte von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. „Man hatte gar keine Vorstellung mehr davon, wie viele Seehunde im Wattenmeer leben können.“
Kegelrobben zurück im Wattenmeer
So beeindruckend schon die Zahl der Seehunde ist – die Rückkehr der Kegelrobben ist für Abbo van Neer noch faszinierender: Bereits im 16. Jahrhundert waren sie in der Region ausgerottet, die Restbestände zogen sich zurück bis zu den schottischen Felseninseln. Doch ab den 1980er Jahren entstanden neue Kolonien, zuerst in den Niederlanden, dann in Deutschland, vor allem auf Helgoland. Und im Dezember 2014 berichteten dänische Forscher, dass sie auf einer Sandbank bei der Insel Rømø die erste neugeborene Kegelrobbe Dänemarks entdeckt hatten.
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