In Südafrike werden Tiger für kommerzielle Zwecke, wie etwa den weltweiten Export, gezüchtet.
„Das Bildmaterial beweist, dass Tiger in Südafrika intensiv für kommerzielle Zwecke gezüchtet werden und dabei enormes Tierleid verursacht wird. Denn die Tiere können ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben. Südafrika hat bereits einen wichtigen Schritt gesetzt und angekündigt, die kommerzielle Zucht sowie den Export von Löwen in Gefangenschaft und ihren Körperteilen zu verbieten. Doch erst wenn diese Regelungen gesetzlich verankert und streng umgesetzt werden, können wir die Löwenzucht in Gefangenschaft beenden und den Teufelskreis der Ausbeutung endgültig brechen“, berichtet Fiona Miles, Direktorin von Vier Pfoten Südafrika, zur Situation der Großkatzen im Land. "Dafür ist es wichtig, dass auch Tiger und andere Großkatzenarten berücksichtig werden. Denn wenn wir so weitermachen, werden Großkatzen bald nur noch auf Zuchtfarmen, in Käfigen, oder verarbeitet zu traditioneller Medizin und Luxusartikeln, wie Schmuckstücken oder Teppichen, existieren", fügt Miles hinzu.
Alle Arten von Großkatzen gefährdet
Zunehmend mehr NGOs wie Vier Pfoten sowie eine wachsende Online Community sprechen sich für ein Ende der Ausbeutung und des Handels mit allen Wildtieren und insbesondere mit Großkatzen aus, angefangen bei Südafrika. Der globale kommerzielle Großkatzenhandel beschränkt sich nicht auf eine Spezies, sondern gefährdet alle Arten von Großkatzen. Für die Tierschutz-Organisation steht fest, dass sich ein Ende der Ausbeutung von Großkatzen in Südafrika auch positiv auf deren Schutz weltweit auswirken wird.
Teufelskreis der Grausamkeit
Der gesamte Großkatzen-Handel ist miteinander verknüpft. Zunächst werden Löwen und Tiger zu Tourismuszwecken als Streichel-Attraktionen oder für "Spaziergänge" missbraucht. Dann werden sie für die Trophäenjagd verkauft, bevor die lebenden Tiere oder ihre Knochen und andere Körperteile schließlich nach Asien geschickt werden. Dort werden sie in der traditionellen Medizin oder als Zuchttiere in Tigerfarmen verwendet. Beliefert Südafrika den internationalen Handel mit Löwenknochen, besteht die Gefahr, dass es auch Tigerknochen exportiert. Da in südafrikanischen Einrichtungen beide Großkatzen gezüchtet werden, lässt sich kaum feststellen, ob es sich bei einer Ausfuhr um legale Löwenknochen oder um illegale, lukrativere Tigerknochen handelt. Es gab bereits Fälle, bei denen die Knochen beider Arten in vermeintlich legalen Exporten vermischt wurden. Die Nachfrage nach lebenden Großkatzen und ihren Körperteilen aus Südafrika boomt.
Von Südafrika bis Asien
Südafrika ist weltweit der größte Exporteur von lebenden Großkatzen. Zwischen 2011 und 2020 wurden 2.402 lebende Löwen und 359 Tiger aus Südafrika exportiert, wobei der Großteil der Exporte nach Asien ging. Die Nachfrage nach Großkatzen und ihren Körperteilen aus Asien lässt den illegalen Wildtierhandel weiterhin boomen. Der illegale Wildtierhandel gilt als viertgrößte kriminelle Aktivität der Welt, und die Nachfrage aus Asien nach Großkatzen und ihren Körperteilen, hält ihn aufrecht. Nur ein Ende des grausamen Handels kann Großkatzen weltweit schützen.
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