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Südafrika richtet Pinguin-Schutzzonen ein

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Südafrika hat Schutzzonen für vom Aussterben bedrohte Pinguine angekündigt. Sie habe beschlossen, die Fischerei in den Gewässern rund um Pinguinkolonien für mindestens zehn Jahre zu beschränken, sagte Umweltministerin Barbara Creecy vor Journalisten. 

Sollten keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, drohten den in Südafrika und Namibia ansässigen Brillenpinguinen die Ausrottung bis 2035. Auch lokale Medien berichten über die geplanten Beschränkungen. 

Die einzige frei lebende Pinguinart in Afrika 

Der Brillenpinguin, wissenschaftlich Spheniscus demersus, ist die einzige frei lebende Pinguinart in Afrika. Seinen Namen verdankt er den brillenförmigen Hautflecken um seine Augen.

Brillenpinguine bevölkern vor allem die den Küsten Südafrikas und Namibias vorgelagerten Inseln. Auf dem Festland sind sie nur an wenigen Stellen zu finden. Nach Schätzungen gibt es insgesamt nur noch rund 70 000 Tiere. Ihr Bestand gilt als gefährdet. Insbesondere machen Öltanker-Unfälle den Vögeln regelmäßig riesige Probleme.

Der schwarz-weiße "Frack" dient dem Brillenpinguin als Tarnung: Im Meer lässt sich der weiße Bauch kaum von der hellen Wasseroberfläche unterscheiden. Aus der Luft fällt der schwarze Rücken kaum auf.

Mit Brillenpinguinen im Meer planschen 

Wer am Boulders Beach badet, einem Strand ganz in der Nähe des Kaps der Guten Hoffnung in Südafrika, riskiert schon mal sein Spielzeug. Richtig sauer ist deswegen allerdings kein Mensch. Denn hier kann man etwas ganz Besonderes erleben: Nirgendwo sonst auf der Welt kann man derart dicht an dicht mit Brillenpinguinen im Meer planschen; die Kolonie beim Städtchen Simon’s Town ist dafür berühmt.

Ein besonderes Schutzprojekt für Brillenpinguine

Auf dem Festland lebende Brillenpinguine sind selten. Nur am Kap, am südlichen Ende des afrikanischen Kontinents, gibt es sie wieder in größeren Mengen – und auch das nur dank eines besonderen Schutzprojektes. Seit rund zehn Jahren gehören die Pinguin-Strände bei Simon’s Town zum Table Mountain Park, einem großen Naturschutzgebiet.
Nur an zwei Stellen dürfen die Menschen die Tiere von Stegen aus betrachten. Und nur ein kleiner Abschnitt – eben der Boulders Beach – ist zum Baden freigegeben. Alle anderen Strände und Buchten um Simon’s Town gehören sonst allein den Pinguinen.

Pinguinpopulation drastisch zurückgegangen 

In den vergangenen Jahrzehnten war die Pinguinpopulation im Süden Afrikas drastisch zurückgegangen. Während vor etwa hundert Jahren noch eine Million Pinguinpaare an den dortigen Küsten lebten, sank ihre Zahl seither auf 10.000.

Creecy zufolge zählen Nahrungskonkurrenz, aber auch die Meeresverschmutzung durch den Schiffsverkehr und die Beeinträchtigung von Brutstätten zu den Gründen für den drastischen Rückgang. Die nun verkündeten Schutzmaßnahmen sollten nach sechs Jahren überprüft und ihre Wirksamkeit ausgewertet werden, kündigte die Ministerin an.

Nach den neuen Regeln der südafrikanischen Regierung soll die Fischerei künftig in Meeresgebieten rund um sechs von Pinguinen bevölkerten Gebieten verboten werden. Darunter sind Bird Island und Robben Island, das auch wegen des Gefängnisses aus der Apartheidzeit bekannt ist. In dem Gefängnis war der spätere Staatschef Nelson Mandela jahrelang inhaftiert.

Derzeit sind alle 18 Pinguinarten der Welt gesetzlich geschützt, aber weiterhin bedroht. Brillenpinguine beispielsweise haben einen dramatischen Rückgang ihrer Populationen zu verzeichnen und gelten auf der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 18.09.2023, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 24.09.2023, 18:30 Uhr.  

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