Tigerhandel gerät außer Kontrolle
27.04.2020
Der weltweite Handel mit den vom Aussterben bedrohten Großkatzen hat besorgniserregende Ausmaße erreicht.
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Die umstrittene Doku-Serie „Tiger King“ auf Netflix mit den US-Tigerzüchtern Joe Exotic, Jeff Lowe und Doc Antle, die die vom Aussterben bedrohten Großkatzen für Profit- und Unterhaltungszwecke missbrauchen, ist in aller Munde. Die Zahl der in Gefangenschaft lebenden Tiger in den USA wird auf 7.000 Tiere geschätzt – extrem hoch, wenn man bedenkt, dass weltweit nur noch rund 3.900 Tiger in der Wildnis leben. Doch auch in Europa ist die Situation der Tiger Grund zur Sorge. In einem neuen Bericht deckt Vier Pfoten erschreckende Unstimmigkeiten zwischen den Zahlen der europäischen Behörden und eigenen Recherchen auf.
Auch Österreich taucht in diesen Recherchen auf: Das Land liegt bei den Beschlagnahmungen von Körperteilen und Erzeugnissen, die in der EU-TWIX-Datenbank ausgewiesen sind, mit insgesamt 420 Konfiszierungen zwischen 2014 und 2018 europaweit auf Platz zwei hinter den Niederlanden. Im gleichen Zeitraum exportierte Österreich laut CITES Datenbank neun lebende Tiger und belegt damit den siebten Platz unter den europäischen Exportnationen.
Laut der Vier Pfoten-Recherchen leben etwa 1.600 Tiger in Gefangenschaft in Europa – weitaus mehr als die von den europäischen Behörden angeführten 913 Tiere. Diese Diskrepanz deutet auf schwere Mängel bei der Datenerfassung hin. Es gibt auch keine genaue Auskunft darüber, wie viele Tiger in Europa geboren werden, wo sie ihr Leben verbringen und was mit ihnen passiert, wenn sie sterben.
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Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 3. Mai, 18:30 Uhr.