PETA appelliert: „Das Einsperren von Wildtieren muss beendet werden“
Am Dienstagmorgen wurde laut Medienberichten eine deutsche Zoowärterin im Salzburger Zoo von einem Nashorn angegriffen und getötet. Ein Kollege wurde schwer verletzt, als er eingriff. Das 1,8 Tonnen schwere Nashornweibchen ist bei der täglichen Pflege plötzlich auf die 33-jährige Tierpflegerin Juliane losgegangen. Als daraufhin ein anderer Pfleger versuchte, das Tier zu verscheuchen, griff das Nashorn auch ihn an. Die Tierpflegerin aus Bayern wurde so schwer verwundet, dass sie noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen erlag.
PETA fordert die Haltung von Wildtieren in zoologischen Einrichtungen zu beenden
PETA spricht den Angehörigen der getöteten Mitarbeiterin ihr Beileid aus und wünscht dem verletzten Mitarbeiter eine schnelle Genesung. Zum Schutz des Zoopersonals und der Tiere fordert die Organisation, die Haltung von Nashörnern und anderen Wildtieren in zoologischen Einrichtungen zu beenden. Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche, kommentiert:
„Immer wieder kommt es in zoologischen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum zu Ausbrüchen und anderen Vorfällen mit gefährlichen Wildtieren, die teils tödlich enden. So wurde beispielsweise 2020 eine Mitarbeiterin im Zoo Zürich von einem Tiger getötet, 2021 wurde eine Wärterin im Zoo Osnabrück von einem Löwen schwer verletzt. Tragödien wie diese können wir zukünftig nur verhindern, wenn Wildtiere nicht mehr in Gehege eingesperrt werden. Daher fordern wir, dass sie nicht mehr zu Unterhaltungszwecken ausgestellt werden dürfen. PETA setzt sich grundsätzlich für ein Nachzuchtverbot von exotischen Tieren in Gefangenschaft ein. Die artwidrigen Haltungsbedingungen sind unweigerlich mit Tierleid verbunden führen häufig zu schweren Verhaltensstörungen. Auswilderungen sind insbesondere bei bedrohten Tiergruppen wie Menschenaffen, Eisbären und Großkatzen nicht möglich, weil die Tiere die dafür notwendigen Verhaltensweisen nicht im Zoo erlernen können. Auch dem oft erwähnten Bildungsauftrag werden Zoos nicht gerecht. Besucher lernen nichts über natürliche Lebensverhältnisse und Verhaltensweisen von Tieren, wenn diese gezwungen werden, ihr Dasein in einer derart unnatürlichen Umgebung zu fristen.“
Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 18.09.2023, hier in voller Länge sehen.
Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 24.09.2023, 18:30 Uhr.