Von Argentinien nach Südafrika
"Train Tigers" spüren erstmals Gras unter ihren Pfoten
21.03.2022Vier Pfoten brachte am 12. März vier Indische Tiger aus Argentinien in sein Lionsrock Großkatzenschutzzentrum in Südafrika. Bis vor ihrer Rettung am 9. März lebten die ‚Train Tigers‘ über 15 Jahre lang in einem Zugwaggon in der Provinz San Luis.
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Ein Vier Pfoten Team arbeitete wochenlang unermüdlich und gemeinsam mit den argentinischen und südafrikanischen Behörden daran, die Tiger aus ihrer langen Gefangenschaft zu befreien und in ihr neues Zuhause zu bringen.
Es war die erste Rettungsmission von Vier Pfoten in Südamerika. Die Tiger aus dem Zugwaggon in die Transportboxen und auf einen LKW zum Flughafen zu bringen, war eine logistische Herausforderung, die das erfahrene Team ohne Komplikationen meisterte. Sandro, Mafalda, Messi und Gustavo sind nach einer über 70-stündigen Reise gut in ihrem neuen Zuhause angekommen. Das Team in Lionsrock wird dafür sorgen, dass sie sich gut eingewöhnen.
Wochenlange Vorbereitung
Vier Pfoten Tierärzte und Wildtierexperten hatten die Tiger mit positiver Bestärkung wochenlang vor Ort in San Luis vorbereitet, damit der Transfer nicht nur für die Tiere, sondern auch aus logistischer Sicht so sicher und reibungslos wie möglich verläuft. Während Mafalda ein wenig Zeit brauchte, bevor sie ihre Transportbox verließ, erkundeten Sandro, Messi und Gustavo die neue Umgebung bereits nach wenigen Minuten.
„Diese Tiger haben noch nie Gras oder Erde unter ihren Pfoten gespürt. Es ist das erste Mal, dass sie den Himmel über sich sehen können und nicht nur Metallstangen und ein Dach. Jetzt entdecken sie auf Hunderten von Quadratmetern neue Geschmäcker und Gerüche. Es ist überwältigend für sie, in einer völlig neuen Umgebung zu sein, aber die Tiere passen sich schnell an bessere Lebensbedingungen an. Sie sind neugierig und erkunden bereits vorsichtig ihre Eingewöhnungsgehege und die ungewohnte Umgebung. Ich bin stolz, dass wir alle vier Tiger sicher nach Südafrika gebracht haben. Nun ist die Rettungsmission erfolgreich abgeschlossen, und ich übergebe sie in die Obhut meiner Kollegen von Lionsrock“, sagt Vier Pfoten Tierarzt Dr. Amir Khalil, der die Rettungsaktion und den Transfer der Tiger nach Südafrika geleitet hat.
"Rehabilitation der Tiere beginnt jetzt"
„Der Weg zur Rehabilitation dieser Tiere beginnt jetzt", sagt Hildegard Pirker, Leiterin des Lionsrock Großkatzenschutzzentrums. „In den kommenden Tagen und Wochen werden wir genau beobachten, welche medizinischen Bedürfnisse die Tiger haben und die notwendige tierärztliche Versorgung sicherstellen.“
Vier Pfoten kümmert sich in Lionsrock in einer artgemäßen Umgebung um gerettete Großkatzen, doch viele andere Großkatzen auf der Welt erleiden ein tragisches Schicksal. „Die Ausbeutung von Großkatzen zu kommerziellen Zwecken heizt eine Industrie an, die dazu führen könnte, dass viele Großkatzenarten in Zukunft nur mehr hinter Gittern leben werden.“
Das Lionsrock Großkatzenschutzzentrum, eines der elf von Vier Pfoten geführten Wildtierschutzzentren weltweit, in der Nähe von Bethlehem, Südafrika, bietet über 100 geretteten Tieren ein artgemäßes, lebenslanges Zuhause. Der Großteil der Tiere sind Großkatzen, die Vier Pfoten aus kriegszerstörten Zoos, Zirkussen, Privatbesitz und der Gatterjagd gerettet hat und die nicht wieder in die Freiheit entlassen werden können.
Der Lebensraum ist naturnah und fördert natürliche Verhaltensweisen unter höchsten Standards, so wie auch die medizinische Versorgung der Tiere und die Sicherheitsstandards der Gehege. In Lionsrock ist die Jagd, der Handel und die Zucht von Großkatzen strengstens verboten. Darüber hinaus sind auch Interaktionen zwischen Wildtieren und Besuchern:innen verboten.
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 01. Jänner 2023, hier in voller Länge sehen.
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