US-Bundesbehörden stoppen auf Drängen von PETA USA alle Affenimporte für Versuchslabore.
Der U.S. Fish and Wildlife Service hat letzten Donnerstag entschieden, dass künftig mit einem DNA-Test die Herkunft von importierten Affen nachgewiesen werden muss. So wird sichergestellt, dass für Laborversuche in die USA importierte Affen nicht illegal aus der Wildnis verschleppt werden. Der Test muss allerdings noch entwickelt werden, was bis zu zwei Jahre dauern könnte. Bis dahin dürfen mit sofortiger Wirkung keine Affen für US-Labore importiert werden. PETA USA-Vizepräsidentin Kathy Guillermo kommentiert:
PETA erreicht Erfolg
„Diese großartige Entscheidung des U.S. Fish and Wildlife Service (FWS) setzt der Einfuhr von Affen für US-amerikanische Labore ein rasches Ende. Dieses Ereignis beweist den wichtigen Einfluss, den PETA und ihre Unterstützenden besitzen. Alle zusammen haben sie den amerikanischen FWS aufgefordert, genau das zu tun, was er nun umgesetzt hat: empfindsame Lebewesen vor dem Aussterben und einer gierigen Industrie zu schützen, die ihren eigenen Profit über eine fundierte, nachhaltige und ethische Wissenschaft stellt.
Affen auf der ganzen Welt sind nun vor gewaltsamen Entführungen etwas sicherer. Auf diese Entscheidung hatten mehr als 58.000 PETA-Unterstützende mit E-Mails gedrängt, nachdem das US-Justizministerium im November zahlreiche Personen angeklagt hatte, die an einem weltweiten Affenhandel-Netzwerk beteiligt waren.
Tierunwürdige Transportbedingungen
Der FWS hat sich für Affen eingesetzt, die in kleine Holzkisten gezwängt und zu Hunderten in Flugzeuge verladen werden, um einen dunklen, schrecklichen Flug zu ihrer Tötung in US-Labors anzutreten. Gleichzeitig schützt die Behörde die Öffentlichkeit vor der Bedrohung einer möglichen Verbreitung tödlicher Krankheitserreger, die von gestressten und immungeschwächten Affen übertragen werden.“
Grausame Versuche
In Deutschland ist es verboten, sogenannte Wildfänge in Tierversuchen zu missbrauchen. Allerdings ist das Verbot kaum zu kontrollieren, da nur ein DNA-Test gesicherten Aufschluss über die Herkunft der Tiere geben würde – daher sollte Deutschland dem Vorbild der US-Behörde folgen. Laut der Tierversuchsstatistik für das Jahr 2021 stammten 1.223 der 1.452 in Tierversuchen missbrauchten Affen in Deutschland aus nicht-europäischen Ländern. In einem im Jahr 2021 genehmigten Experiment wurde Makaken der Schädel aufgebohrt, um Kanülen zu platzieren. Die Tiere wurden im Versuch für über acht Stunden in einem Primatenstuhl fixiert. Um Affen und andere Tiere konsequent vor grausamen Experimenten zu schützen, sollte die Wissenschaft und Forschung umrüsten und Laborversuche neu gestalten. Deutschland kann zum Wegbereiter für tierversuchsfreie, humanrelevante Testmodelle werden, unterstützt von PETAs Research Modernisation Deal – einem Leitfaden zur Modernisierung der Wissenschaft und zur Abschaffung von Tierversuchen.
Illegale Wildfänge
Weltweit werden immer wieder wilde Affen und andere Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum entführt und für Tierversuche missbraucht – direkt in den Versuchen oder indirekt als Gebärmaschinen, deren Nachkommen ihnen entrissen und in Labore weltweit entführt werden. Erst vor wenigen Tagen berichtete die Washington Post über folgenden Fall: Im November wurden acht Personen, darunter zwei kambodschanische Regierungsbeamte, angeklagt, weil sie mutmaßlich wilde Langschwanzmakaken, die vom Aussterben bedroht sind, aus Nationalparks und Schutzgebieten gefangen und Genehmigungen gefälscht haben sollen, da es in den Zuchtanlagen an Affen mangelte. Mehr als eine Million Langschwanzmakaken und Südliche Schweinsaffen wurden in den letzten vier Jahrzehnten aus ihrem Zuhause gerissen und in die USA verfrachtet. Viele weitere sterben, bevor sie in Kisten verpackt und in die USA geflogen werden können.
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