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Unsere Tiere

Tierquälerei in Wr. Neustadt: Schmutzige Ställe und verletztes Kalb

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Dicht gedrängt stehen die großen Maststiere in den Buchten – auf Vollspaltenboden aus hartem Beton. Die Tiere stoßen sich gegenseitig, ein Rind blutet aus der Nase. 

Auslauf gibt es für diese Masttiere nicht. Die Rinder, die hier für die Fleischproduktion gemästet werden, stehen beispielhaft für zigtausende Mastrinder in Österreich, die auf Vollspaltenboden leben müssen. Teile des Stalls sind stark verdreckt. Die Haltung auf dem harten Vollspaltenboden belastet die Gelenke und ist keineswegs artgerecht.

Vollspaltenboden: Tierqual für Mastrinder

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch erklärt die Problematik: Es gibt etwa 200.000 Mastrinder in Niederösterreich, darunter gut 150.000 Stiere1, von denen der Großteil auf Beton-Vollspaltenboden mit scharfkantigen Spalten ohne Stroheinstreu leben muss. Dabei wird den Tieren gerade ihre Körpergröße an Platz geboten. Wollen sie sich bewegen, dann geht das nur auf Kosten des Platzes ihrer Leidensgenossen. Dieser Betrieb zeigt, was das für die Tiere bedeutet. Es ist unmöglich, so eine Vollspaltenbucht sauber zu halten, die Tiere leiden extrem. Das Tierschutzgesetz verbietet es in § 5 (2) Zi 13, Tiere in einer Weise zu halten, dass das mit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden ist. Aber genau das passiert auf Vollspaltenboden, wie dieser Fall beweist. Die einzige Antwort kann nur sein, den Vollspaltenboden ehestmöglich abzuschaffen. Ein 'Schwarzes Schaf' ist hier nicht dieser Betrieb, sondern 'Schwarze Schafe' sind alle Mastrinderbetriebe, die ihre Tiere auf Vollspaltenboden halten.

Im aufgedeckten Betrieb werden auch Milchkühe und Kälber gehalten. Auch bei den Milchkühen ist Spaltenboden verbaut. Zwar gibt es Liegeflächen ohne Spalten – die minimale Gummiauflage kann aber keinesfalls eine weich eingestreute Liegefläche ersetzen. Auch hier müssen die Rinder hart liegen. Der Spaltenboden ist stark verschmutzt und offensichtlich sehr rutschig, wie die Videoaufnahmen, die dem VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN von anonymen Tierschützer:innen zugespielt wurden, zeigen.

Jedes Jahr müssen Milchkühe Kälber gebären, um die Milchleistung zu maximieren. Weibliche Kälber werden häufig für die Milchproduktion weitergenutzt. Männliche Kälber werden für die Fleischproduktion gemästet. Die Maststiere im ersten Stallbereich sind die Söhne der Milchkühe im Betrieb – die Milch- und Fleischproduktion hängen direkt zusammen.

"Wer Kuhmilch konsumiert, der hat auch das Leben eines Kalbs auf dem Gewissen" - David Richter

David Richter hat die Aufnahmen aus dem Betrieb gesichtet: „Wer Kuhmilch konsumiert, der hat auch das Leben eines Kalbs auf dem Gewissen, denn die Produktion von Kuhmilch geht mit ständigen Geburten von Kälbern einher. Vor allem die männlichen Kälber werden dann gemästet und für ihr Fleisch getötet. Dieser Zusammenhang ist vielen Menschen nicht bewusst. Und natürlich landen auch die Kuhmütter im Schlachthof, wenn sie "verbraucht" und nicht mehr rentabel als "Milchmaschinen" sind.“

Ein etwa vier Monate altes Kalb ist offensichtlich schwer verletzt oder krank. Beide Hinterbeine sind stark beeinträchtigt. Das junge Tier kann kaum gehen. Der hintere Körper ist mit dicken Kotplatten bedeckt. Eine adäquate Versorgung des leidenden Kalbs ist nicht ersichtlich. Im Gegenteil: die Bucht ist stark verschmutzt und die Einstreu von Fäkalien durchnässt. Auch andere Kälber müssen auf Kothaufen leben. Einige junge Kälber sind in zu kleinen Kälberiglus untergebracht. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat Anzeige erstattet.

„Die Bilder schockieren sicherlich viele Menschen“, schildert David Richter. „Doch ist vieles davon normal und legal - gesetzlich geduldetes Tierleid. So ist die Mast auf Vollspaltenboden derzeit für Rinder erlaubt und auch üblich. Das wollen wir ändern. Tierleid darf nicht länger Normalität sein!“
Der VGT setzt sich für ein Ende der Vollspaltenbodenhaltung ein und ruft alle Menschen dazu auf, die Petition zu unterstützen: vgt.at/rinder

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 19.11.2023, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 26.11.2023, 18:30 Uhr 
  

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