Dazu zum Interview zu Gast ist Lisa Kainz von Peta.
Rein gesundheitlich, gibt die Expertin an, sei eine vegane Hundeernährung durchaus möglich, sofern die vom Vierbeiner benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge und auch Qualität zugeführt werden. Auch das Alter und der Gesundheitszustand des Hundes stellen relevante Aspekte dar, schwangere Tiere haben etwa andere Ansprüche. Wie auch beim Menschen, ist in jedem Falle Vielfalt der Nahrungsmittel gefragt, um die benötigten Makro- und Mikronährstoffe zu erhalten.
Was sind die Vorteile einer veganen Hundeernährung und wann ist eine solche empfehlenswert?
Von Vorteil ist ganz klar die gesunde Ernährung des Hundes, denn in Fertigfutter landen oftmals die Abfälle der Fleischindustrie ebenso wie Teile kranker Tiere, was negative gesundheitliche Konsequenzen für den Hund haben kann.
Darüber hinaus muss auch das Wohl der Tiere bedacht werden, die am Ende potenziell im Hundenapf landen. Diese Tiere leben oftmals unter unwürdigen und für die jeweilige Art unpassende Bedingungen und verdienen ebenso unseren Schutz und unser Mitgefühl.
Kann eine rein pflanzliche Ernährung die Lösung für Futtermittelallergien sein?
Futtermittelallergien häufen sich. Immer öfter kommt es auch vor, dass Hunde tatsächlich gegen sämtliche tierische Eiweiße allergisch reagieren. Hier ist natürlich die vegane Fütterung Mittel der Wahl.
Ist die vegane Fütterungsweise unter Hundehalter:innen bereits verbreitet?
Tatsächlich ernähren immer mehr Menschen ihre Hunde vegan. Grund sind vermehrt ethische Überlegungen, da die Besitzer:innen sich selbst auch ohne tierische Produkte ernähren und sowohl Tierleid als auch ökologischen Ressourcenverbrauch vermeiden wollen.
Welches Hundefutter ist zu empfehlen?
Das ist ganz vom Alter des Hundes und seinem Gesundheitszustand ebenso wie generellen individuellen Bedürfnissen abhängig. Wichtig ist, dass das Futter als Alleinfuttermittel deklariert ist und der Hund somit mit allen erforderlichen Nährstoffen versorgt ist.
Wie teuer/günstig ist die vegane Ernährung des Vierbeiners im Vergleich mit normalem Hundefutter?
Inzwischen gibt es ein breites Sortiment veganer Futtermittel für Hunde, im Durschnitt liegen diese aber in einem vergleichbaren Preisfeld wie andere qualitativ hochwertige Futtermittel. Das liegt an der hohen Qualität sowie an dem momentanen Status als Nischenprodukte. Geld und Verpackungsmaterial lässt sich allerdings sparen, indem man das Futter selbst herstellt. Hier sollte eine qualifizierte Ernährungsberatung herangezogen werden, um sicherzustellen, dass der Hund auch entsprechend versorgt ist.
Wie kann man den Hund auf vegane Ernährung umstellen?
Das ist sehr von der bisherigen Ernährung des Tieres abhängig. Tiere aus dem Ausland sind oftmals sehr variierende Futtermittel gewöhnt und können daher quasi von heute auf morgen umgestellt werden. Hat man allerdings einen eher empfindlichen Hund, empfiehlt es sich stetig etwas mehr von der veganen Nahrung unter das bisherige Futter unterzumischen und so den Hund und dessen Verdauung an die neue Fütterungsmethode zu gewöhnen.
Ruhe nach der Mahlzeit
Besonders große Hunde mit tiefliegenden Magen sind anfällig für sogenannte Magendrehungen. Es kann aber auch zu Unwohlsein kommen, wenn nach der Mahlzeit zu schnell wieder zu viel Bewegung stattfindet. Das gilt für jegliche Art von Ernährung.
Können Hund und Halter:in vegane Nahrung teilen?
Hierbei ist zu beachten, dass viele Inhaltsstoffe, die in veganen Nahrungsmitteln für Menschen enthalten sind, für Hunde ungesund oder sogar giftig sein können. Zu nennen ist hier etwa die Macadamia-Nuss, der Süßstoff Xylit ist bereits in kleinsten Mengen für Hunde lebensbedrohlich. Es empfiehlt sich hier zuvor genau die Zutatenliste zu lesen.