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Unsere Tiere

Wie sich die Pferdehaltung verändert hat

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Die Haltung von Pferden hat sich deutlich verändert. Mit Blick auf das Tierwohl gibt es Fortschritte. Mancherorts hilft Computertechnik, doch das ist für die flotten Vierbeiner nicht das Wichtigste.

Rund 1,3 Millionen Pferde leben in Deutschland – teilt der Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht, die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), mit. Deren Haltung hat sich in den vergangenen 20 Jahren deutlich verändert. „Früher erkannte man Pferdeställe und Reitanlagen daran, dass draußen Pferdeanhänger standen. Heute sieht man es daran, dass draußen Pferde sind“, sagt die bundesweit tätige Sachverständige für Pferdehaltung, -zucht und -sport Christiane Müller aus Westerau in Schleswig-Holstein. Ihr zufolge ist ein freies Bewegungsangebot einer der wichtigsten Faktoren für tiergerechte Pferdehaltung.

Teil der Landwirtschaft

Die Pferdehaltung ist auch ein wichtiger Aspekt der österreichischen Landwirtschaft. Insgesamt werden in Österreich etwa 120.000 Pferde gehalten, der Großteil davon auf landwirtschaftlichen Betrieben. Mit einem gesamtwirtschaftlichen Effekt im Wert von 2,1 Milliarden Euro sichern Pferde bis zu 23.000 Arbeitsplätze.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums im Pferdeland Niedersachsen spielen Offen- und Bewegungsställe zunehmend eine größere Rolle. Auch wenn es keine Statistik gebe – ein Trend hin zu mehr Platz, Luft, Auslauf- und Bewegungsmöglichkeiten sei klar zu erkennen, schreibt eine Sprecherin. „Die Konzeption von Neu- und Umbauten tragen dem zunehmenden Tierschutzbewusstsein zunehmend Rechnung und rücken das Tierwohl immer mehr in den Fokus. “Das Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin verweist auf das Tierschutzgesetz. Demnach müssen Tiere verhaltensgerecht untergebracht werden. In den „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten“, die das Ministerium im Jahr 2009 herausgegeben hat, steht unter anderem: „Allen Pferden, insbesondere aber Zuchtstuten, Fohlen und Jungpferden muss so oft wie möglich Weidegang und/oder Auslauf angeboten werden.“

Haltung ohne Auslauf als Auslaufmodell

Christine Müller, die Tierschutzbeauftragte der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, ist deutschlandweit tätig und als Sachverständige für Pferdehaltung und Pferdezucht bekannt. Laut Müller brauchen Pferde Licht, Luft, Bewegung und Kontakt zu anderen Pferden, um zufrieden und entspannt zu sein. Ein Offen- oder Bewegungsstall ist der Sachverständigen zufolge aber nicht automatisch besser als Boxenhaltung. Denn oft seien zu viele Pferde auf zu kleiner Fläche untergebracht. Dann könnten sie zwar rein- und rausgehen, hätten aber keine Fläche, um zu traben und zu galoppieren. Boxenhaltung, bei der die Pferde täglich auf Freiflächen kommen, kann demnach artgerechter sein als die Haltung in einem kleinen Offenstall. Ställe, in denen Pferde im Winter keinen Auslauf haben, sind der Expertin zufolge ein Auslaufmodell. "Es wird das vereinzelt sicher geben, dass Pferde nicht rauskommen - aber das ist jetzt aus der Zeit gefallen."

Laut Experten wirke sich gute Pferdehaltung deutlich aus. Pferde lieben Licht, Luft, Bewegung und Sozialkontakte, sagt die Sachverständige Müller. „Wenn sie das in ihrer Haltung – egal in welcher Haltungsform – vorfinden, dann sind sie zufrieden, ausgeglichen und entspannt.“

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 31. Juli 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 07. August 2022, 18:30 Uhr.

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