Tierschutz-Skandal in Vorarlberg: diesem Weinbauern sind seine Trauben wichtiger als das Leben geschützter Wildvögel
In Bregenz wird ein Tierschutzskandal, der von besonderer Grausamkeit zeugt, publik: in den Netzen eines Weinbauern sterben täglich Vögel, dennoch wurden die Netze bisher nicht entfernt. Tierschützer:innen haben den Sachverhalt beobachtet und den VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN informiert. Der VGT hat umgehend Anzeige wegen Gefahr im Verzug bei der zuständigen BH erstattet. Gleichzeitig haben die unbekannten Tierschützer:innen, die den Vorfall beobachtet haben, die noch lebenden Vögel aus den Netzen befreit. In den Netzen befanden sich mehrere Arten, darunter Stare, Rotkehlchen und auch Falken. Und täglich kommen weitere dazu. Es ist anzunehmen, dass der Winzer von den sterbenden Vögeln in den Rebennetzen weiß, weil sich täglich sehr viele Tiere verfangen und die Weinstöcke von ihm regelmäßig überprüft werden. Diese Netze sind laut einer kundigen Person nicht fachgerecht angebracht, ob bewusst oder unbewusst, ist offen zur Spekulation.
Gefangen in den Netzen
VGT Campaignerin Sandy P. Peng hat das Bildmaterial gesichtet und sagt dazu: „Es ist geradezu widerwärtig, wie achtlos hier mit dem Leben höchst sensibler Tiere umgegangen wird. Die Vögel sterben in den Netzen einen extrem qualvollen Tod, sie versuchen bis zur totalen Erschöpfung, sich zu befreien. Auf den Fotos sind auch zahlreiche Tiere zu sehen, die den Kampf verloren haben. Wir sind schockiert über das skrupellose Vorgehen dieses Weinbauern und appellieren an die Behörde, diesem Fall mit voller Härte nachzugehen.
Der VGT hat Anzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, das Vorarlberger Naturschutzgesetz (Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung), sowie gegen die Vorarlberger Naturschutzverordnung, die unter anderem der Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie dient, erstattet.“
Das Rotkehlchen ist ein beliebter Gast in vielen heimischen Gärten
Als einer der häufigsten Singvögel in unseren Breiten ist das Rotkehlchen (Erithacus rubecula), auch mit seinem Gesang allgegenwärtig. Mit 275 nachgewiesenen, sich fortlaufend ändernden Motiven, ist sein Gesang äußerst variabel. Rotkehlchen sind ausgesprochene Reviervögel und verteidigen heftig ihr Territorium. Die nordöstlichen Populationen ziehen im Herbst gen Süden und kehren im März/April zurück. In den Alpen ist das Rotkehlchen bis in eine Höhe von 2.200 Metern anzutreffen. Die Nahrung des Rotkehlchens besteht vor allem aus Insekten, kleinen Spinnen, Würmern sowie Schnecken.
Der Star als Gesangkünstler
Der Star ist ein Gesangskünstler mit schwarz glänzendem Gefieder, der verschiedenste Vogelstimmen und andere Geräusche imitiert und in seinen Gesang einbaut. In Österreich findet man Stare in allen Bundesländern, wobei sie außerhalb der alpinen Lagen in größeren Dichten auftreten. Seit den 60er Jahren ist der Bestand der Stare deutlich zurückgegangen. Wesentlichste Gründe dafür sind die Intensivierung in der Landwirtschaft und auch direkte Verfolgung. Früher wurde der Star als Vertilger von Schädlingen geschätzt, heute wird er vielerorts selbst als Ernteschädling betrachtet. Vor allem in den Weinbaugebieten im Süden und Südosten Österreichs fürchten die Bauern die aus tausenden Vögeln bestehenden Schwärme.
In Deutschland gibt es zwischen 2,8 und 4,5 Millionen Brutpaare. Das klingt zwar nach einer hohen Zahl, aber vor 20 Jahren gab es zwei Millionen Stare mehr. Entsprechend ist der Singvogel inzwischen auf der Roten Liste der Brutvögel als "gefährdet" eingestuft. Dennoch wird der Star auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Österreich derzeit als „nicht gefährdet“ geführt.
Turmfalken haben ein sehr individuelles Zugverhalten
Einzelne Individuen verbleiben im Stadt-Umland (Strichvögel), andere ziehen nach Süden, zum Teil sogar bis nach Nordafrika (Kurzstreckenzieher).
Im Frühling sind sie bei Balz und Revierstreitigkeiten leicht auszumachen. Laute Rufe und spektakuläre Balzflüge sind eindeutige Zeichen, dass die Turmfalken wieder in der Stadt sind. Namensgebend ist seine Vorliebe für hochgelegene Dächer wie die von Kirchtürmen.
Turmfalken sind streng geschützt und gelten als ausgesprochen nützliche Tiere, weil sie sich hauptsächlich von kleinen Nagetieren wie Feldmäusen ernähren. Für die Jagd benötigen sie freie Flächen mit niedriger Vegetation.
Turmfalken sind brutplatztreu: Haben sie einmal an einem Ort gebrütet, nutzen sie diesen mehrere Jahre lang. Oft werden Dachbodenluken oder geschützte Nischen an Gebäuden als Brutplätze genutzt. Brutpaare halten meist Abstand zueinander – an einem Wohnhaus nisten daher selten mehrere Paare. Der Turmfalke ist durch das Wiener Naturschutzgesetz und die Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union streng geschützt. Sie dürfen weder getötet oder gestört noch dürfen ihre Nistplätze zerstört werden.
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