Tierschützer:innen kritisieren genehmigte Wolf-Abschüsse vehement.
Die in Österreich lebenden Wölfe - nach ihrer Wiederansiedlung streng geschützt - sind, sofern sich einzelne Tiere nach wiederholten Rissen von Nutztieren als sogenannte "Problemwölfe" erwiesen haben, in derzeit drei Bundesländern wieder zum Abschuss freigegeben.
Diese Abschuss-Beschlüsse rufen einmal mehr Tierschützer:innen auf den Plan, die dafür wiederum Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger verantwortlich machen.
Wölfe sind wichtiger Bestandteil intakter Natur
Die Naturschutzorganisation WWF kritisiert die aktuelle Forderung von Köstinger nach Abschuss von Wölfen in Österreich: „Der Wolf ist eine streng geschützte Art und wichtiger Bestandteil einer intakten Natur. Anstatt rechtswidrige Abschüsse zu fordern, muss der betroffenen Almwirtschaft durch eine Herdenschutz-Offensive geholfen werden. Die wird von der Politik seit Jahren auf die lange Bank geschoben, was vollkommen unverantwortlich ist“, sagt WWF-Artenschutzexperte Arno Aschauer. „Anstatt Stimmung gegen europaweit geschützte Tiere zu machen, muss die Landwirtschaftsministerin ihre Hausaufgaben als Politikerin erledigen. Besonders dringend wären bundesweit abgestimmte Herdenschutz-Programme und eine Wiederbelebung des Hirtenwesens nach Vorbild der Schweiz.“
Herdenschutz muss richtig angewandt werden
Richtig angewendeter Herdenschutz sorgt dafür, dass Wölfe von Beginn an Weidetiere meiden und Wildtiere im Wald erbeuten. „Mit der im österreichweiten Managementplan verankerten Zucht und Ausbildung von Herdenschutzhunden muss schnellstmöglich begonnen werden. Die Wiederbelebung des Hirtenwesens ist auch im Sinne des Tierschutzes, da Schafe damit besser vor Unwetter, Krankheiten oder Abstürzen geschützt werden können – genau das sind die häufigsten Todesursachen“, sagt WWF-Experte Arno Aschauer.
Parallel dazu brauche es mehr sachliche Beratung von Bäuerinnen und Bauern sowie ausreichend dotierte Fördertöpfe für Präventionsmaßnahmen – und zwar nach Vorbild anderer Nachbarländer, die mit weit größeren Wolfs-Populationen leben. „Vorhandene EU-Fördertöpfe müssen viel stärker als bisher ausgeschöpft werden, um die Landwirtschaft im Aufbau von Schutzmaßnahmen zu unterstützen“, fordert Aschauer.
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