Frankreich schränkt die Fischerei zum Schutz von Delfinen und Walen an der Atlantikküste ein.
Im Golf von Biskaya ist die Fischerei für bestimmte Bootstypen in den kommenden drei Jahren für jeweils einen Monat untersagt, wie Meeresstaatssekretär Berville per Erlass festlegte. Betroffen sind etwa 600 französische Boote.
Einschränkungen für die Fischerei
Der französische Staatsrat hatte der Regierung zuvor die zeitweilige Sperrung von Fanggebieten auferlegt. Die Tiere geraten oft als Beifang in Fischernetze und sterben dann, weil sie nicht mehr zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen. Die Einschränkungen für die Fischerei greifen vom 22. Januar bis zum 20. Februar. Kombiniert werden sie mit der weiteren Erprobung technischer Maßnahmen zur Abschreckung der Tiere, etwa durch laute Geräusche.
Die EU-Kommission hatte auf Betreiben von Tierschützern bereits Druck auf Frankreich ausgeübt, die Delfine besser zu schützen. Ende vergangenen Jahres wurden dann 213 Fischkutter zur Nutzung experimenteller akustischer Geräte verpflichtet, die die Delfine auf Abstand halten sollen. Das Forschungsinstitut Pelagis registriert jährlich viele Hundert tote Delfine, die an der Küste angeschwemmt werden.
Im März wurden beispielsweise mindesten 910 tote Delfine an die französische Atlantikküste angeschwemmt– so viele wie noch nie.
Bohrungen unter Wasser oder die Schifffahrt erzeugen jede Menge Lärm, wodurch die Tiere nicht mehr normal kommunizieren und komplexe Verhaltensweisen nicht richtig koordinieren können. Die Tiere bekommen Probleme, sich zu orientieren, finden schwieriger Futter, erkennen ihre Artgenossen kaum noch. Auf Dauer kann das zu schwerwiegenden Verhaltensänderungen, gesundheitlichen Schäden und sogar einem erhöhten Sterberisiko der Tiere führen.
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