'Gletscher-Skandal'

ÖSV-Ass Schütter und Greenpeace: 5 Nachhaltigkeits-Forderungen an die FIS

21.09.2023

Die Aufregung um die Bilder von den Arbeiten am Rettenbachgletscher über Sölden nützen Greenpeace und ÖSV-Rennläufer Julian Schütter, um konkrete Forderungen an die FIS zu richten. 

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© greenpeace
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Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner wirft dem Ski-Weltverband "Greenwashing" vor: "Statt endlich wirksame Maßnahmen zu setzen, gaukelt die FIS vor, klimapositiv zu sein."

Wie oe24 berichtete, laufen in Vorbereitung auf den Weltcup-Auftakt in Sölden (28./29. Oktober) seit April Baggerarbeiten und Sprengungen. Greenpeace-Lady Bittner: "Bereits jetzt schmelzen uns die Gletscher unter den Füßen weg. Doch statt alles zu tun, um diese Naturjuwelen zu bewahren, sprengen wir die letzten verbliebenen Gletscher aus dem Weg. Für einen frühen Saisonstart werden wertvolle Ökosysteme und unser Klima zerstört."

ÖSV-Rennläufer und Klimaaktivist Julian Schütter (Initiative Protect Our Winters) appelliert an die Weltcup-Organisatoren, eine vernünftigen Kompromiss zu gehen und wird dabei konkret: “Es würde völlig reichen, erst Ende November, wenn es genug Schnee gibt, mit dem Weltcup zu starten.“ Das ist auch die zentrale Forderung des 5-Punkte-Katalogs von Greenpeace.

5-Punkte-Forderungskatalog

Zusammengefasst wären diese Maßnahmen laut Greenpeace und Schütter notwendig, um den Ski-Weltcup auf Klima-Kurs zu bringen.

1. Hohe Umweltstandards müssen eine Bedingung für Austragungsorte sein. Gletscher und andere Ökosysteme dürfen nicht mehr durch gravierende Eingriffe zerstört werden.

2. Der Weltcup-Auftakt muss später im Jahr erfolgen, sodass keine Rennen abgehalten werden, solange es nicht ausreichend natürlichen Schnee gibt. Empfohlen wird Ende November als frühester Saisonstart.

Damit könnten sich auch die aufwändigen Sommertrainings in Übersee erübrigen.

3. Eine öffentliche Anreise der Fans muss ein grundlegendes Kriterium zur Auswahl der Weltcup-Orte sein. Auch die Logistik und der Transport des Equipments muss auf klimafreundliche Lösungen setzen (kein Einsatz von Privatjets!).

4. CO2 muss CO2 aktiv eingespart werden (keinen Kompensationen!).

5. Statt mit irreführenden Begriffen wie “klimapositiv” herumzuschlagen, soll die FIS wirksame Maßnahmen zur Senkung der Emissionen setzen. 

Darunter fällt auch der Rennkalender. Schütter: "Damit würde sich die Anreise zwischen den Weltcuporten deutlich effektiver gestalten."

Abwarten, ob die FIS auf diese Forderungen reagiert. Immerhin wurde mittlerweile eine Nachhaltigkeits-Direktorin engagiert. Schütter: "Sie wirkt sehr motiviert und kompetent. Die Frage ist nur, ob sie sich gegenüber Johan Eliasch (FIS-Präsident, d. Red.) durchsetzen kann."

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