Jetzt ist es fix: Philippa Strache wird ihr Mandat nicht annehmen. Grund soll der innerparteiliche Umgang mit ihrem Mann HC Strache sein.
Gestern Abend schien aufgrund des extremen Absturzes der FPÖ das Mandat von Philippa Strache äußerst unsicher. Die Frau des gefallenen Ex-FPÖ-Chefs HC Strache kandidierte bekanntlich auf dem an sich sicher geglaubten dritten Platz der FPÖ-Wien-Liste für den Nationalrat. Da die FPÖ aber mit rund 14 Prozent in der Bundeshauptstadt klar auf den vierten Platz hinter die Grünen gerutscht war, wackelte der Platz für Frau Strache.
Verzicht als Zeichen gegen Intriganten
'Anbiederung an ÖVP war schwerer Fehler'
"Schwerer Fehler"
"Kann sein. Aber auch die Kurssetzung für den Nationalratswahlkampf war fatal", kritisiert ein FPÖ-Funktionär, der einer der engsten Parteifreunde von Heinz-Christian Strache war: "Diese Anbiederung an die ÖVP war ein schwerer Fehler. Das waren wir noch nie, das ist nicht die FPÖ, das hat nicht zu uns gepasst. Unsere Fans waren verwirrt, viele sind deshalb an diesem Sonntag zu Hause geblieben."
Kritik an den "Intriganten"
Die Debatten über die Schuldfrage haben erst begonnen: Bei dem für Dienstag angesetzten Bundesparteivorstand werden "die Fetzen fliegen", meint der oe24-Informant. Und wie soll es jetzt in der FPÖ weitergehen? Zitat: "Am besten wäre eine Neuaufstellung der Partei in der Oppositionsrolle, das hat Herbert Kickl schon durchaus klug erkannt." Der jetzige Parteichef sei dafür aber "nicht geeignet", meint der Partei-Insider: "Norbert Hofer fehlt dafür das Charisma, es fehlen ihm die Ecken und Kanten." Nachsatz: "Vor wenigen Monaten war die FPÖ noch unsere Familie, jetzt wüten dort einige Intriganten."
Strache hält still, plant an neuem Job
Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache bleibt bei diesem Streit in Deckung. Aus seinem nächsten Umfeld ist aber zu hören: Er hätte die "Schnauze voll von der Politik und dem Dreck, mit dem geworfen wird" und überlege nun, in der Privatwirtschaft ein neues Leben zu beginnen. Die zweite Option, mit einer eigenen Liste bei der Wien-Wahl 2020 anzutreten, hätte er sich aber noch offen gelassen. Angeblich rechne er fix mit seinem Parteiausschluss.