Pakistan- Reporter
1 Million Menschen wartet noch auf Hilfe
25.08.2010
Was passiert mit unseren Spendengeldern? ÖSTERREICH-Reporter Florian Lems im überfluteten Süden Pakistans. Hier ist unsere Hilfe die letzte Rettung.
Im Norden geht das Wasser zurück, im Süden herrscht Elend. Fast 1 Million Menschen ist von der Außenwelt abgeschnitten, warten auf Hilfe. ÖSTERREICH-Rporter Florian Lems kämpfte sich in den Süden vor.
Der Weg nach Bhoong ist von Zelten gesäumt. Links die Kleinstadt, ein Meer aus Ruinen. Rechts Felder, Zuckerrohr und Baumwolle. Auf der erhöhten Straße, an der die Flut stehen geblieben ist, leben Hunderte Flüchtlinge.
Hunger
"Gibt es genug zu essen, hast du Hunger?“, fragt
Caritas-Helfer Thomas Preindl einen 12-jährigen Buben. "Ja, ich
habe Hunger“ sagt Mohammad Aslam..
Preindl macht mit seiner Grazer Kollegin Monika Kalcics einen Lokalaugenschein. Über 26.000 Häuser wurden hier zerstört, Hunderttausende Menschen sind obdachlos. Preindl und Kalcics koordinieren die Hilfe der Caritas vor Ort, jetzt geht es darum wo die Spendengelder am nötigsten gebraucht werden.
Krankheit
"Die Kinder sind alle krank, hungrig und
unterernährt“, sagt Preindl, während er von Zelt zu Zelt geht. Schmutzige
Babys liegen im Schatten, die Älteren laufen den Hilfsteam nach. Viele von
ihnen haben Wasserbäuche, alle Hautausschläge. "Es ist
wirklich ganz schlimm hier“, sagt Kalcics.
Die Region ist eines der Gebiete, in denen die Caritas jetzt aktiv ist. In ganz Pakistan soll bis Oktober eine Viertel Million Menschen mit Hilfsgütern erreicht werden, über eine lokale Partnerorganisation werden Notpakete an Tausende Familien verteilt: Zelt, Matten, Essen für eine Woche und Medizin.
Hilfe
"Können wir nicht mehr Menschen helfen?“, fragt der
Tiroler Preindl bei der Einsatzbesprechung. "Wir könnten 10.000
Familien versorgen, wenn wir genug Geld hätten“, sagt Javiad William von der
Organisation NCID, die das Caritasgeld vor Ort in rasche Hilfe umsetzt.
Doch wer garantiert, dass die Spenden nicht versickern? "Da gibt es ganz klare Regeln, an die sich unsere lokalen Partner halten müssen“ erklärt Preindl. Ein Finanzexperte aus Wien reist heute, Donnerstag, zur Kosten-Kontrolle an.