Auch in Deutschland weitere Rufe nach Freilassung des Künstlers.
Mehr als tausend Menschen haben am Samstag in Hongkong die Freilassung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei gefordert. An dem lautstarken und bunten Protest im Zentrum der ehemaligen britischen Kronkolonie nahmen auch zahlreiche Künstler teil. Bei ihrem zweistündigen Marsch riefen sie Slogans wie "Befreit Ai Weiwei" oder "Wahrheit ist kein Verbrechen".
(c) Reuters / Tyrone Siu
Der regierungskritische Künstler Ai war am 3. April auf dem Flughafen von Peking festgenommen worden, von wo aus er nach Hongkong fliegen wollte. Er wird an einem unbekannten Ort festgehalten. Die chinesische Regierung wirft dem 53-Jährigen nach eigenen Angaben Wirtschaftsverbrechen vor. Laut der Liste des US-Magazins "Time" gehört Ai zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten weltweit.
(c) Reuters / Tyrone Siu
Auch in Deutschland fordern immer mehr Ai Weiweis Freilassung
Auch führende Vertreter des Kunstbetriebs, der Wissenschaft und der Wirtschaft in Deutschland fordern in einem gemeinsamen Appell die Freilassung Ais. Dem vom Berliner Galeristen Alexander Ochs, dem Erlanger Sinologen Michael Lackner und dem früheren BDI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel initiierten Aufruf hätten sich binnen 48 Stunden mehr als einhundert Unterzeichner angeschlossen, berichtete die "Bild am Sonntag". Henkel sagte dem Blatt: "Ich kann nicht erkennen, dass Leisetreterei je zu irgendeinem Vorteil für die Wirtschaft oder den Kunsthandel geführt hat." Seine Erfahrung sei im Gegenteil die: "Man wird nur ernst genommen, wenn man klar und deutlich Stellung bezieht."