IS-Hochburg
13.000 Zivilisten aus Manbij geflohen
04.07.2016
Arabisch-kurdische Rebellen wollen Stadt mit US-Unterstützung erobern.
In Syrien sind nach Angaben von Aktivisten tausende Menschen aus der IS-Hochburg Manbij geflohen, die seit gut einem Monat von Rebellen angegriffen wird. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Montag mit, mindestens 13.000 Bewohner hätten die Stadt in der Provinz Aleppo seit Beginn der Kämpfe verlassen.
US-Unterstützung für Rebellen
Die Rebellen-Offensive auf Manbij wird von Luftangriffen der US-geführten internationalen Militärallianz unterstützt.
Die arabisch-kurdische Rebellenallianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) hatte am 31. Mai eine Offensive zur Eroberung von Manbij gestartet, traf aber auf starken Widerstand. Die 120.000-Einwohner-Stadt im Norden des Landes wird seit 2014 von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat kontrolliert und ist eine wichtige Etappe auf der Nachschubroute von der Türkei zur syrischen IS-Hochburg Raqqa.
Zahl der Flüchtlinge steigt
Vor allem seit der vollständigen Einkreisung von Manbij am 10. Juni sie die Zahl der Fliehenden gestiegen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdelrahman. Allein am Sonntag seien "hunderte Menschen" aus einem Viertel geflohen, in dem seit Tagen heftige Kämpfe wüteten. Der IS habe mit mehreren Gegenoffensiven versucht, die Belagerung zu durchbrechen.
Laut Abdelrahman versuchen die Flüchtlinge über den Süden der Stadt in kürzlich von der IS-Herrschaft befreiten Gebiete zu gelangen. Sie riskierten beim Durchqueren der Kampfzonen ihr Leben, viele würden auf der Flucht durch Heckenschützen des IS oder durch Minen getötet.
Jihadisten wollen Flucht verhindern
Die Jihadisten versuchten die Bewohner an der Flucht zu hindern, sagte Abdelrahman. Die Syrischen Demokratischen Kräfte versuchten derweil, Zivilisten zu einem Flüchtlingslager in Kobane an der türkischen Grenze zu bringen. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Informanten in Syrien, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.