Protest gegen Meloni
15.000 OPs verschoben! Italiens Ärzte streiken
19.11.202415.000 Operationen müssen am Mittwoch aufgrund des Ärztestreiks verschoben werden. Nur der Dienst in Intensiv- und Notfallstationen wird gewährleistet.
Aus Protest gegen die im Budgetgesetz 2025 enthaltenen Maßnahmen treten die Ärzte in Italien am morgigen Mittwoch in den Streik. Rund 200.000 Mediziner werden sich voraussichtlich am ganztägigen Arbeitsausstand beteiligen. 15.000 geplante Operationen und 100.000 Untersuchungen werden ausfallen. Nur die Versorgung in Intensiv- und Notfallstationen werde gewährleistet, teilte der Ärzteverband Anaao Assomed mit.
Der Protest richtet sich gegen die im Budgetgesetz enthaltenen Maßnahmen der Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni im Gesundheitswesen, die von den Gewerkschaften für die Bedürfnisse des schwerbelasteten Sektors als unzulänglich bewertet werden. Das Gesundheitswesen sei von starkem Personalmangel belastet, Überarbeitung und Stress seien die Norm. Der laufende Abbau staatlicher Ressourcen gefährde die Zukunft des öffentlichen Gesundheitssystems, warnen die Ärzte. In Rom ist am Mittwoch eine große Demonstration von Ärzten geplant.
Gewerkschaften kritisieren Regierung
Die Gewerkschaften kritisierten, dass Bürger immer öfter selber für Gesundheitsausgaben aufkommen müssen. Das belaste vor allem die einkommensschwachen Italiener, die ohnehin schon die Auswirkungen der Krise in den vergangenen Jahren sehr zu spüren bekommen hätten. Der Ärztestreik löste entrüstete Reaktionen von Konsumentenschutzverbänden aus, die vor den negativen Auswirkungen des Arbeitsausstands warnten.
Die Regierung Meloni ist mit weiteren Protesten konfrontiert. Oppositionsparteien und Gewerkschaften planen für den 29. November einen Generalstreik gegen die im Budgetentwurf enthaltenen Maßnahmen. Der Streik wird u.a. das Schulwesen, die öffentliche Verwaltung, den Flugverkehr sowie die Nahverkehrsgesellschaften betreffen.