Helfer versuchen immer noch 153 Arbeiter aus einer gefluteten Kohlegrube in Nordchina zu retten.
Für die seit Sonntag nach dem Wassereinbruch in einem chinesischen Kohlebergwerk eingeschlossenen 153 Arbeiter schwindet die Hoffnung. Bisher gebe es aus dem Bergwerk keinerlei Lebenszeichen, berichteten Rettungskräfte im nordchinesischen Xiangning am Dienstag. Die rund 1.000 Rettungskräfte waren weiterhin mit dem Abpumpen von Wasser beschäftigt, dies kann sich noch über Tage hinziehen.
140.000 Kubikmeter Wasser
Laut einem Bericht des staatlichen
Fernsehens flossen bei dem Grubenunglück am Sonntag 140.000 Kubikmeter
Wasser in die Schächte. Bis Dienstag hätten Einsatzkräfte die ersten 20
Meter eines 120 Meter langen Kanals gebohrt, über den das Wasser abgeleitet
werden soll. Mit den Bohrungen zu einem zweiten, 300 Meter langen Tunnel
direkt in den betroffenen Schacht wurde demnach noch nicht begonnen. Die
Ingenieure seien nicht schlüssig, wo genau der Tunnel gebohrt werden soll.
Außerdem bestand die Gefahr, dass Gase aus stillgelegten Schächten in die
Mine eingedrungen sein könnten. Ein Arbeiter berichtete von Stromausfällen,
die die Rettungsbemühungen behinderten.
Liu Dezheng, Chefingenieur des Büros für Arbeitssicherheit in der Provinz Shanxi, sagte, die Rettungskräfte müssten sich darauf vorbereiten, mindestens sieben Tage und sieben Nächte im Einsatz zu sein. Verwandte der Eingeschlossenen beklagten, dass die Arbeiten nur langsam vorankämen.
Führung habe nicht reagiert
Arbeiter berichteten, schon in
den Tagen vor dem Unglück sei es unter Tage zu Einbrüchen von Wasser
gekommen. Die Bergwerksführung sei darüber informiert worden, habe aber
nicht reagiert.
Experten vermuteten, dass bei den Bauarbeiten ein alter, mit Wasser gefüllter Schacht durchbrochen worden sein könnte. In Shanxi, wo sich das Unglück am Sonntag ereignete, gibt es viele stillgelegte Bergwerke. Die Grube Wangjialing sollte noch in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen.