Südafghanistan

16 Tote bei zwei Selbstmordanschlägen

05.07.2013

Attentäter in Polizeiuniform zündet Bombe in Kantine der Sicherheitskräfte.

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Ein uniformierter Selbstmordattentäter hat in der südafghanischen Provinzhauptstadt Tarin Kot mindestens zwölf Polizisten mit in den Tod gerissen. Fünf weitere Polizisten seien zum Teil lebensgefährlich verletzt worden, sagte der Sprecher der Provinzregierung Urusgan, Abdullah Hemmat. Bei einem weiteren Sprengstoffanschlag auf einen Polizei-Kontrollposten in der Provinz Helmand verloren neben dem Attentäter ein Zivilist und ein Polizist ihr Leben.

Der Selbstmordattentäter hatte Polizeiuniform getragen und kurz vor dem Freitagsgebet in der Kantine der Sicherheitskräfte einen Sprengsatz gezündet, teilte die Polizei am Freitag mit. Zur Zeit der Tat seien Dutzende Beamte in dem Raum gewesen. Fünf Polizisten hätten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen erlitten, als der Angreifer den mitgeführten Sprengstoff während des Mittagessens zündete. Es sei unklar, wie der Attentäter auf die Polizeibasis gelangen konnte.

Bei einem weiteren Selbstmordanschlag in der benachbarten Provinz Kandahar wurden neben dem Attentäter ein Zivilist und ein Polizist getötet. Acht Zivilisten und zwei Polizisten seien verletzt worden, sagte Kandahars Polizeichef Abdul Rasik. Der Attentäter sei bei Spin Boldak von Pakistan über die Grenze gekommen und habe den Sprengsatz gezündet, als er an einem Polizei-Checkpoint durchsucht werden sollte.

Bis zum Freitagnachmittag hatte sich noch niemand zu den Anschlägen bekannt, allerdings werden hinter dem Angriff die Taliban-Milizen vermutet, die sogenannte Insiderattentate auf afghanische und internationale Truppen angekündigt haben. Sie erklärten am Freitag , dass sie auch während des bevorstehenden Fastenmonats Ramadan nicht auf Anschläge verzichten würden.

Erst am Donnerstag waren vier kleine Mädchen am Rande einer Hochzeitsfeier in der Provinz Helmand durch einen Sprengsatz getötet worden. Am selben ist eine der bekanntesten Polizistinnen Afghanistans, die 37 Jahre alte Islam Bibi, in der Provinz Helmand von unbekannten Angreifern durch Schüsse tödlich verletzt worden. Sie hatte zuvor mehrere Todesdrohungen erhalten.

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