Montenegro
20 Festnahmen wegen Terrorverdachts
16.10.2016
Ins Land geschleuste Gruppe soll Terrorangriffe an Wahltag geplant haben.
Die montenegrinische Polizei hat am Sonntag die Festnahme einer 20-köpfigen Personengruppe aus Serbien wegen Terrorismusverdacht bestätigt. Nach einer weiteren Person werde gefahndet, erklärte der montenegrinische Polizeidirektor Slavko Stojanovic in Podgorica gegenüber Medien.
Die Festnahme sei auf Antrag der Sonderstaatsanwaltschaft erfolgt, präzisierte der Polizeispitzenfunktionär. Es würde sich auch um Personen handeln, die im Verdacht der Bildung einer kriminellen Organisation und Terrorismus stünden.
Angriffe auf staatliche Institutionen
Stojanovic sagte laut dem staatlichen TV-Sender RTGG, dass die Gruppe vorgehabt habe, am Sonntagabend Angriffe auf staatliche Institutionen, die Polizei und Staatsfunktionäre zu verüben. Auch Angriffe auf staatliche Spitzenfunktionäre wären nicht ausgeschlossen, sagte der Polizeidirektor.
Medien in Podgorica hatten zuvor berichtet, dass die Gruppe vom ehemaligen Befehlshaber der führenden serbischen Sonderpolizeieinheit, Bratislav Bata Dikic, angeführt worden sei.
Die Festnahme von Dikic wurde in Serbien indirekt von Premier Aleksandar Vucic bestätigt. Er sei darüber von Innenminister Nebojsa Stefanovic informiert worden, sagte der Regierungschef. Die Festnahme sei an einem "merkwürdigen Tag" passiert, meinte Vucic, ohne sie weiter kommentieren zu wollen.
Mehrere Hackerangriffe
Montenegros Telekommunikationsministerium bestätigte unterdessen, dass seit 8.00 Uhr früh dem Ministerium gleich mehrere Hackerangriffe auf Internetportale verschiedener Parteien und nicht-staatlicher Organisationen, darunter jene von CDT und CEMI, gemeldet worden seien. Einem Angriff sei auch die Telekom Montenegro ausgesetzt worden. Dieser konnte verhindert werden, hieß es.
Laut jüngsten Angaben der montenegrinischen nicht-staatlichen Organisationen CEMI hätten bis 13.00 Uhr fast 40 Prozent der Bürger Montenegros an den Parlamentswahlen teilgenommen. Vor vier Jahren waren es um dieselbe Zeit nur 33,3 Prozent.