USA
20 Mio. Dollar für Missbrauchs-Opfer
14.05.2010
Zur Finanzierung der Entschädigung werden Kirchen-Immobilien verkauft.
Eine katholische Diözese in den USA zahlt Missbrauchsopfern pädophiler Priester insgesamt mehr als 20 Millionen Dollar (16 Millionen Euro). Wie der Bischof von Burlington im US-Staat Vermont, Salvatore Matano, am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte, sollen 26 Betroffene 17,65 Millionen Dollar erhalten. Zudem habe sich die Kirche mit den Klägern in drei Berufungsprozessen auf nicht genannte Entschädigungssummen geeinigt. Der Rechtsvertreter vieler Missbrauchsopfer, Jerry O'Neill, sagte, die Gesamtsumme belaufe sich auf mehr als 20 Millionen Dollar.
Immobilien-Verkauf
Wie Matano auf der Website der Diözese weiter
erklärte, wird die Kirche ein Verwaltungsgebäude in Burlington sowie ein
rund zehn Hektar großes Grundstück für Freizeitaktivitäten verkaufen, um die
Entschädigungen zu finanzieren. Ferner habe sie einen Kredit aufgenommen.
Viele der Missbrauchsfälle in Burlington gehen auf die 70-er Jahre zurück.
Laut O'Neill waren zwei Priester verwickelt, Edward Paquette und Alfred
Willis.
Eine Häufung von Missbrauchsskandalen hatte die US-Kirche vor knapp zehn Jahren in ihre tiefste Krise geführt, seit den 60-er Jahren waren einer Untersuchung zufolge 14.000 Menschen von bis zu 5000 Priestern missbraucht worden. Die Kirche verschärfte als Reaktion ihr internes Vorgehen gegen pädophile Priester, die sie lange durch Vertuschung geschützt hatte. Millionenschwere Entschädigungen führten in der Folge ganze Diözesen in den Bankrott.