Bis zu 40 schwer bewaffnete Männer hätten ein Flüchtlingscamp angegriffen.
Kurz vor einem Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Niger sind bei einem mutmaßlichen Jihadistenangriff auf ein Flüchtlingslager in dem westafrikanischen Land mehr als 20 Soldaten getötet worden.
Bis zu 40 schwer bewaffnete Männer hätten am Donnerstag ein Camp für malische Flüchtlinge in Tazalit nahe der Grenze zu Mali angegriffen, sagte ein Vertreter der Sicherheitsbehörden am Freitag. Dabei seien 22 Soldaten getötet worden.
Beim Mittagessen überrascht
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bestätigte den Angriff. Demnach wurden fünf weitere Soldaten verletzt, nur drei konnten fliehen. Laut dem Behördenvertreter überraschten die Angreifer die Soldaten beim Mittagessen. Sie steuerten demnach direkt auf den Wachposten zu und eröffneten mit Maschinengewehren das Feuer auf die Soldaten.
Anschließend raubten sie drei Fahrzeuge, darunter einen Krankenwagen und einen Wagen des UNHCR, sowie Waffen, Lebensmittel und Kleidung, wie der Behördenvertreter weiter berichtete. Zwei Stunden nach dem Angriff hätten sie das Lager wieder verlassen. Erst danach sei militärische Verstärkung eingetroffen.
Ähnliche Attacke im September
Nach Angaben des UNHCR halten sich derzeit rund 60.000 Flüchtlinge aus Mali in Niger auf. Erst im September waren bei einer ähnlichen Attacke auf ein anderes UN-Flüchtlingslager zwei Zivilisten getötet und mehrere weitere verletzt worden. Bundeskanzlerin Merkel besucht am Sonntag und Montag Mali und Niger, danach reist sie nach Äthiopien.