Menschenrechtsorganisationen fordern Sanktionen gegen die Regierung.
In Syrien sind einer Menschenrechtsorganisation zufolge bei den Protesten für Reformen bis zu 200 Menschen getötet worden. Hunderte seien verletzt und ebenso viele festgenommen worden, schrieb die Damascus Declaration Group am Dienstag in einem Brief an die Arabische Liga. "Das Regime schickt seine Truppen los, um Städte zu belagern und Zivilisten zu terrorisieren, während die Demonstranten in Syrien 'friedlich, friedlich' rufen." Die Organisation rief die Arabische Liga auf, gegen die syrische Regierung politische, diplomatische und wirtschaftliche Sanktionen zu verhängen.
Vor etwa einem Monat war die Welle von Reformbewegungen in Nordafrika und im Nahen Osten auch auf Syrien übergeschwappt. Zuletzt hatten die Truppen von Präsident Bashar al-Assad ihr Vorgehen gegen Demonstranten verschärft. Die Herrscherfamilie gehört zu den schiitischen Alawiten, die zehn Prozent der 20 Millionen Syrer ausmachen. Syrien wird seit fünf Jahrzehnten über Notstandgesetze regiert. Al-Assads Vater hatte in den 80er Jahren einen Aufstand niedergeschlagen. Dabei kamen bis zu 30.000 Menschen ums Leben.