Militärgericht
21 Jahre wegen Terrorplänen im Auftrag Kiews: Zwei Russen verurteilt
19.12.2024Ein Militärgericht in der russischen Region Belgorod hat eine Frau und einen Mann wegen des Vorwurfs der Planung von Attentaten im Auftrag der Ukraine zu jeweils 21 Jahren Haft verurteilt.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die ehemalige Beamtin der Regionalverwaltung und der Installateur Teil einer "terroristischen" Gruppe waren, wie staatliche russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag berichteten.
Demnach erhielten beide Geld für die Herstellung von Sprengstoff und das Planen von Attentaten. Über verschlüsselte Messengerdienste sollen sie Kontakt zu ukrainischen Hintermännern gehabt haben, wie die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete.
Oft trifft es Kritiker
Die Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück. Der Anwalt der ehemaligen Verwaltungsbeamtin gab an, ihr Ex-Mann, der sich in der Ukraine aufhielt, habe ihr eine Summe von 107.000 Rubel (rund 1.000 Euro) zukommen lassen, die sie gegen eine kleine Provision an eine dritte Person weitergegeben habe, ohne zu wissen, wofür das Geld gedacht gewesen sei. Der beschuldigte Installateur, ein Kindheitsfreund des Ex-Mannes, erhielt demnach 500.000 Rubel (rund 4.700 Euro).
Dem unabhängigen russischen Medium Sotavision zufolge wurde bei dem Prozess behauptet, die dritte Person, die das Geld entgegengenommen habe, sei ein Doppelagent des russischen Geheimdienstes FSB gewesen, die sich gegenüber den ukrainischen Behörden als Unterstützer Kiews ausgegeben hatte. Sotavision berichtete jedoch von Unstimmigkeiten in dieser Darstellung und zog die Angaben in Zweifel.
In Russland sind seit dem Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 Tausende Menschen wegen Kritik an dem Konflikt mit Geld- oder Haftstrafen belangt worden. Oft wird den Kritikerinnen und Kritikern "Sabotage", "Spionage", "Verrat" oder "Terrorismus" vorgeworfen.