Ägypten

21 Todesurteile wegen Fußball-Massaker

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Vor einem Jahr starben 74 Menschen bei Krawallen um Port Said-Match.

Wegen tödlicher Krawalle nach einem Fußballspiel vor knapp einem Jahr sind in Ägypten 21 Menschen zum Tode verurteilt worden. Die Urteilsverkündung am Samstag in Kairo wurde vom Staatsfernsehen direkt übertragen. Für 52 weitere Angeklagte fällt der Richterspruch am 9. März. Das Urteil wurde im Gericht von den Familien der 74 Opfer mit Jubel begrüßt. Beim Richterspruch riefen sie spontan "Allahu Akbar, Gott ist groß".

Angehörige der Verurteilten versuchten nach dem Richterspruch laut dem Staatsfernsehen das Gefängnis in Port Said zu stürmen, in dem sie inhaftiert sind. Als Ultras bekannte Fußballfans hatten in den vergangenen Wochen mehrfach gewaltsam für eine hohe Bestrafung der Täter demonstriert.

Vor einem Jahr waren nach einem Spiel in der Stadt Port Said Fans der Vereine Al-Ahli und Al-Masri aufeinander losgegangen. Es gab 74 Tote. Bei anschließenden Straßenkämpfen wurden weitere 16 Menschen getötet. Alle Spiele der Fußball-Liga wurden seitdem ausgesetzt. Die Liga soll am 1. Februar aber wieder starten. Es war die schlimmste Tragödie in der Fußballgeschichte des Landes.

Viele Fans warfen den Sicherheitskräften vor, die Katastrophe aus Rache angestachelt zu haben, denn die Al-Ahli-Anhänger spielten eine große Rolle bei der Revolte gegen den gestürzten ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak. Eine Parlamentsuntersuchung kam dagegen zu dem Ergebnis, dass die Unruhen nicht von Anhängern des damals regierenden Militärrats geschürt wurden. Verantwortlich waren demnach die Fans selber und mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen.

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