Flüchtlings-Chaos vor Zaun zum Balkan.
Alle Notcamps und Hotspots in Athen sind voll. Flüchtlinge schlafen in Parks, vor den Docks der Hafenstadt Piräus. Dort kam Samstagfrüh eine weitere Fähre mit 440 Menschen von den Inseln Lesbos und Chios an. Weitere Fähren liegen vorläufig noch in den Inselhäfen, legen nicht ab, um den Asyl-Kollaps am Festland zu verhindern.
Elend-Treck. Unter den Flüchtlingen viele Frauen, Kinder, Ältere, unbegleitete Jugendliche. Meist aus Afghanistan. Sie brauchen medizinische Hilfe, Milchpulver, Wasser, Lebensmittel. Zwar versuchen Freiwillige, die Menschen notdürftig zu versorgen – es ist aber deutlich zu wenig.
Menschentreck zieht auf Autobahn nach Norden
Chaos. Die meisten Flüchtlinge wollen nicht in Athen abwarten. Versuchen auf eigene Faust, weiter Richtung Norden zu kommen. Menschentrecks ziehen auf der Autobahn Athen–Thessaloniki nach Idomeni zur griechisch-mazedonischen Grenze. Die meisten wissen noch nicht, dass an der Grenze nur mehr Kriegsflüchtlinge aus Syrien mit gültigen Papieren durchgelassen werden. Deshalb Chaos und Stau an der Mazedonien-Grenze: 7.000 warten seit Tagen am Zaun. Sie schlafen im Freien, in Not-Zelten.
Kein Ausweg. Tausende meiden nun die Balkanroute: Fahren an die albanische oder bulgarische Grenze. Wollen mithilfe von Schleppern so weiter Richtung Deutschland kommen. Doch auch diese Grenzen sind inzwischen kaum passierbar.
Karl Wendl