Absicherung?

256-Bit-Schlüssel für Wikileaks-Datei

01.08.2010

Ein verschlüsseltes Dokument ist aufgetaucht. Die Decodierung würde eine unfassbare Zeitspanne von 3 mal 10 hoch 51 Jahre dauern.

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Eine auf der Enthüllungs-Website WikiLeaks veröffentlichte verschlüsselte Datei hat für Spekulationen über den Inhalt des rätselhaften Dokuments gesorgt. Wie die US-Zeitschrift "Wired" am Samstag berichtete, war die 1,4 Gigabyte große Datei wenige Tage nach der Veröffentlichung von rund 92.000 US-Geheimdokumenten zum Afghanistan-Konflikt auf WikiLeaks aufgetaucht. Die Internetseite Cryptome mutmaßte, es könnte sich um eine Absicherung handeln, falls die US-Behörden gegen WikiLeaks oder dessen Gründer Julian Assange vorgehen.

3 mal 10 hoch 51 Jahre zur Entschlüsselung
Demnach könnte die Datei jene rund 15.000 Datensätze der US-Armee zum Afghanistan-Einsatz enthalten, die WikiLeaks bisher aus Gründen des Quellenschutzes zurückgehalten hat. Cryptome vermutet, dass WikiLeaks-Mitarbeiter für den Falle einer Sperrung ihrer Seite ein Passwort veröffentlichen könnten, mit dem jeder, der die Datei heruntergeladen habe, diese entschlüsseln könne.

Eine Entschlüsselung ist aber unmöglich. Die Datei ist mit einem 256-Bit-Schlüssel codiert. Würde man etwa mit einem Brute-Force-Algorithmus an die Decodierung gehen, würde man eine Zeitspanne von 3 mal 10 hoch 51 Jahre benötigen. Vorausgesetzt, man kann die Datei mit 10 hoch 18 Schlüsseln pro Sekunde überprüfen.

Ein weiterer unglaublicher Fakt: Pro Jahr würde die Entschlüsselung 30 Gigawatt verbrauchen.

Sie wollen dennoch ihr Glück versuchen? Hier gibt's die Datei zum Herunterladen. (Hinweis: Die Datei ist 1,4 Gigabyte groß).

Gates kündigt "aggresive" Ermittlungen an
US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte am Donnerstag "aggressive" Ermittlungen angekündigt, wer hinter der Herausgabe der US-Geheiminformationen an WikiLeaks stecke. Bei der Suche nach der undichten Stelle sei auch die Bundespolizei FBI eingeschaltet worden. Einen Bericht des "Wall Street Journal" bringen die Behörden einen inhaftierten US-Soldaten mit dem Leck in Verbindung, der bereits ein geheimes Video aus dem Irak an WikiLeaks weitergeleitet haben soll. Der Gefreite Bradley Manning wurde Anfang Juli wegen der Veröffentlichung des Videos über einen Hubschrauberangriff auf Zivilisten im Irak angeklagt.

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