Serbien

30 Jahre Haft für Mittäter am Djindjic-Mord

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Der serbische Premierminister wurde 2003 in Belgrad erschossen.

Zwei Mittäter am Attentat auf den serbischen Premier Zoran Djindjic sind am heutigen Montag in Belgrad zu je 30 Jahren Haft verurteilt worden. Die Haftstrafe entspricht jener, zu welcher die beiden Angehörigen einer früheren Mafiagruppe aus dem Belgrader Stadtteil Zemun, Milos Simovic und Sretko Kalinic, bereits 2007 in einem ersten Verfahren in Abwesenheit verurteilt worden waren. Sie hatten nach ihrer Festnahme im Vorjahr eine Prozesswiederholung beantragt.

Simovic war im Juni 2010 an der Grenze zu Kroatien festgenommen worden. Zuvor war in Zagreb bereits Kalinic verhaftet und im August nach Belgrad überstellt worden. Er war der erste Staatsbürger Kroatiens, der auf Basis eines bilateralen Abkommens von Zagreb an Belgrad überstellt wurde. Simovic hat im Laufe des am 12. September begonnenen Prozesses seine Beteiligung am Mordangriff auf den Premier zugegeben, Kalinic diese jedoch bestritten.

Djindjic war im März 2003 vor dem Regierungsgebäude von dem damaligen stellvertretenden Befehlshaber der Sonderpolizei-Einheit "Rote Barette", Zvezdan Jovanovic "Zveki", erschossen worden. Am Attentat waren auch mehrere Angehörige der Zemun-Mafia beteiligt. Der Hauptorganisator war der ehemalige Befehlshaber der "Roten Barette" Milorad Ulemek "Legija". Sie alle wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.

Über den politischen Hintergrund des Attentats laufen derzeit noch die Vorermittlungen. In der Öffentlichkeit war der Mord immer wieder der sogenannten "Anti-Haag-Lobby" angelastet worden, einem Netzwerk von Funktionären des früheren Regimes von Slobodan Milosevic bei der Polizei und dem Militär. Simovic behauptete vor Gericht, dass ihm der Auftraggeber des Attentates zwar bekannt wäre, wollte jedoch keine Auskunft dazu geben.

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