Zwei Millionen Trauergäste wollen Queen-Sarg sehen

35 Stunden warten in der "Elizabeth Line"

15.09.2022

Die riesige Warteschlange vorm Sarg der Queen nennen sie bereits »Elizabeth Line«.

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London. Sieben Kilometer lang, Hunderttausende Menschen dicht an dicht: Das ist die Warteschlange der Trauernden, die sich von ihrer Königin verabschieden wollen – die „Elizabeth Line“. Sie fliegen aus der ganzen Welt ein: aus Kanada, Australien, Neuseeland. Bis Montagfrüh haben die Briten Zeit, der Königin die letzte Ehre zu erweisen. 400.000 stellten sich in der ersten Nacht an, am Donnerstag wurden 1,3 Millionen geschätzt.

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Die gigantische Warteschlange führt von der Tower Bridge am Ufer der Themse entlang via Lambeth Bridge bis zur Westminister Hall. Die Trauernden stehen bis zu 35 Stunden, schweigend und diszipliniert, Ei-Sandwich und Kekse sowie Getränke in der Tasche. Kein Schieben und Drängen. Entlang der Strecke Verpflegungsstellen, mobile Toiletten.

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Selbst Ex-Premierministerin Theresa May und ihr Ehemann Sir Philip waren zu sehen, sie durften aber eine „Abkürzung“ nehmen. Neil Miller (58) aus Buckinghamshire erklärt, weshalb er diese Mühen auf sich nimmt: „Ich möchte der Queen danke sagen, nicht mehr.“ Esbil Wong (70) aus Südafrika: „Ich habe sie mein ganzes Leben lang verehrt. Jetzt bin ich dabei, wenn Geschichte geschrieben wird.“ Rosalind Devlin (59): „Es ist der größte Moment in meinem Leben.“

Geduld. Wer alle Sicherheitskontrollen überwunden hat, dem bleiben nur Sekunden, um einen letzten Blick auf den Sarg der Queen zu erhaschen. Es ist still in der Halle. Man könnte eine Stecknadel fallen hören. Selfies sind verboten, ebenso Filmen.

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Wynne Matthews aus Birmingham, glücklich zu Mail-Online: „Ich bin erschöpft, wir standen die ganze Nacht, in der Früh um 7 Uhr haben wir es geschafft. Es war sehr emotional, sehr ruhig.“

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