Mehrere Einsätze der italienischen Marine zwischen Libyen und Italien.
Die Zahl der Flüchtlinge aus Afrika, die über das Mittelmeer Italien erreichen, scheint nach einem Rückgang nun wieder anzusteigen. Seit Donnerstag wurden 4.600 Migranten zwischen Libyen und Italien gerettet, wie die italienische Küstenwache in Rom mitteilte.
Allein am Samstag wurden bei neun verschiedenen Einsätzen 1.123 Migranten in Sicherheit gebracht, die sich an Bord von Fischer- und Schlauchbooten befanden. Schlepperbanden würden die gute Wetterlage nutzen, um wieder mehr Menschen nach Italien zu schleusen, kommentierten Experten.
Mehrere Schiffe der italienischen Küstenwache, der Marine sowie das deutsche Kriegsschiff Berlin, das im Rahmen der EU-Mission "EUNAVFOR Med" im Einsatz ist, beteiligten sich an der Rettung. Im sizilianischen Hafen Catania war am Samstag ein italienisches Militärschiff mit 301 Migranten an Bord eingetroffen. Ein weiteres Schiff mit 800 Menschen soll am Sonntag im süditalienischen Hafen Reggio Calabria ankommen.
Die Zahl der in Italien ankommenden Flüchtlinge ist heuer um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. 2014 erreichten rund 170.000 Schutzsuchende per Schiff das Mittelmeerland, sagte der zuständige Beamte Mario Morcon am Donnerstag vor dem Parlament in Rom. Heuer waren es demnach bisher rund 150.000 Menschen.