Hochwasser-Katastrophe auf dem Balkan. 44 Menschen kamen ums Leben.
1,2 Millionen Menschen am Balkan sind von den Überschwemmungen betroffen. 100.000 Haushalte müssen ohne Strom auskommen. Besonders kritisch blieb die Lage in Serbien und im Norden Bosniens, wo 10.000 Menschen aus ihren überfluteten Häusern in der Stadt Bijeljina gerettet werden mussten. Zahlreiche Flüsse überspülten Schutzdämme. Im ganzen Land richteten mehr als 300 Erdrutsche weitere schwere Verwüstungen an. Rund ein Drittel Bosniens gleicht einem verschlammten See.
Geschäftemacher nützen die Not der Opfer aus
Die Schäden allein in Serbien werden auf eine Milliarde Euro geschätzt. Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic bestätigte die Verhaftung von Geschäftsleuten, die die Notlage der Menschen ausgenutzt und die Preise für Mineralwasser und Lebensmittel um ein Vielfaches angehoben haben.
Die Balkan-Flut ist die schlimmste seit 100 Jahren. Der Höhepunkt wurde für Sonntagnacht erwartet. Auch Helfer aus Österreich sind auf dem Balkan im Einsatz. Serbiens Premier Vucic hat sich am Sonntag für die internationale Hilfe bedankt und namentlich Russland und Österreich erwähnt. Der Regierungschef musste einen Besuch in Wien absagen.
(wek)
Österreichische Soldaten helfen am Balkan
200 Austro-Soldaten sind als Teil der EUFOR-Truppe am Balkan stationiert. Sie halfen sofort. Die Besatzungen eines Black-Hawk-Hubschraubers und ein Alouette-Heli waren im Dauereinsatz. Auch eine österreichische Feuerwehreinheit mit 57 Helfern und 17 Lastwagen voll Ausrüstung traf im Katastrophengebiet ein. 15 mit Hochwasserbooten ausgerüstete Retter aus Kärnten, Wien, Niederösterreich und Salzburg sind vor Ort. Ihr Einsatz soll zumindest acht Tage dauern.