Der ehemalige Tourismusminister soll Grundstücke verhökert haben.
Der ehemalige ägyptische Tourismusminister Sohair Garranah ist am Dienstag von einem Gericht in Kairo wegen Veruntreuung und Vorteilsannahme zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Ex-Politiker unter dem Regime des vor drei Monaten gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak wertvolle Grundstücke aus Staatsbesitz weit unter dem Preis an einflussreiche Geschäftsleute verkauft hat. Darunter waren auch Ländereien mit Ölquellen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Ermittlungen gegen Mubarak laufen weiter
Seit dem Umsturz am 11. Februar ermittelt die ägyptische Justiz auch gegen Mubarak selbst, gegen Angehörige des Ex-Präsidenten und zahlreiche Minister und hohe Regierungsbeamte aus seiner Zeit. In den meisten Fällen stehen Korruption und Amtsmissbrauch im Mittelpunkt der Nachforschungen. In der Vorwoche war der frühere Innenminister Habib al-Adli wegen korrupter Praktiken beim Verkauf staatlicher Immobilien zu einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.
Der 83-jährige Ex-Präsident Mubarak, der 30 Jahre lang an der Macht war, muss mit einem Prozess rechnen. Ihm werden Mord, Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen.