Todesdrama

50 Milliarden versenkt

31.10.2012

Todesdrama um den 29-jährigen New Yorker Tony Laino.
 

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© Reuters
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Mehr als 50 Tote, 8,5 Millionen Menschen ohne Strom, 19.500 ausgefallene Flüge – 50 Mrd. Schaden. Das sind die nackten Zahlen. Zwei Tage nach dem Horror-Sturm wird deutlich, welche Regionen besonders stark betroffen sind: NY, Virginia, Delaware und die Küste von New Jersey. Jetzt werden auch die Schicksale hinter der Katastrophe bekannt:

Queens, NY: Mann in seinem  Haus von Baum erschlagen
Besonders schockierend das Schicksal von Tony Laino (†29): Er saß im Obergeschoß eines Holzhauses im New Yorker Stadtteil Queens auf der Couch. Es war Montag, 19.15 Uhr, im TV lief die Berichterstattung über „Sandy“. Eine jähe Sturmböe riss den riesigen Baum vor seinem Haus um. Der Stamm krachte durchs Dach, erschlug ihn. Seine zwei Brüder Bobby und Nick sowie die Eltern Bob und Caroll stürmten ins Zimmer, fanden ihn leblos auf der Couch. „Er war sofort tot, er musste wenigstens nicht leiden“, erzählt der Vater seiner Verlobten Danielle, Ralph Ballente.

New Jersey: 51 Prozent der Menschen sind ohne Strom
Besonders hart traf „Sandy“ New Jersey. Neun Menschen starben, die meisten wurden von abgebrochenen Ästen erschlagen. Ein 69-Jähriger wurde aufgespießt, als er mit seinem Truck gegen einen geknickten Baum raste. Er wollte seine Frau aus der Klinik abholen. 51 Prozent der Haushalte in New Jersey sind ohne Strom. Mehr als ein Drittel aller Gebäude sind betroffen. In New Jersey und Delaware sind die größten Raffinerien der USA. Seit Montag wird nicht mehr gearbeitet – Spritpreis steigt.

 

Atlantic City: Stadt fast zwei Meter tief unter Wasser
Am schlimmsten betroffen ist in New Jersey die Spielerstadt Atlantic City. Das Wasser schoss über den Schutzdamm, der die Stadt schützen sollte: Eine bis zu zwei Meter hohe Flutwelle ergoss sich durch das Spielerparadies. Sie riss Autos, Mülltonnen, ganze Parks mit. Die Kasinos der Stadt sind geschlossen – ein Umsatzeinbruch in der Höhe von 70 bis 90 Millionen Dollar scheint sicher.

New Jersey: Beim Telefonieren von Ast getroffen in die Schulen evakuiert
Die meisten Tankstellen entlang der Küste sind noch immer geschlossen. 41 Prozent der gesamten Treibstoffversorgung der USA kommen aus den Raffinerien in New Jersey und Delaware. Steve Reilly (34) aus Atlantic City arbeitet in einer Raffinerie. Als er am Heimweg mit seinem Auto durch ein Waldstück vierzig Kilometer von der Küste entfernt fuhr, brach ein mächtiger Ast ab. Er durchschlug die Windschutzscheibe, traf Reilly im Gesicht. Reilly, der beim Unglück gerade mit seiner Frau telefonierte, wurde schwer verletzt.

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