"Freak Heat": In Las Vegas schmelzen Gummisandalen auf der Straße.
Selbst das Zentral-Organ der "Die Erde ist flach-Gesellschaft" (Zitat Obama), der Internet-"Drudge Report", ist schon ganz aufgeregt: Eine "Freak Heat" suche den Westen der USA heim. Das ist trotz der schrillen Aufmachung fast keine Übertreibung: Samstag wurden im legendären "Death Valley" (Kalifornien) 54,4 Grad erwartet, es wäre der höchste Wert seit fast genau 100 Jahren. Der Wind fühle sich dort so an, als käme er direkt aus einem Ofen, berichteten Besucher.
Am 10. Juli 1913 stieg in dem Wüstental das Quecksilber auf 56,4 Grad, der heißesten jemals am Planeten Erde gemessenen Temperatur.
Dort wo Menschen auch tatsächlich leben, ist es auch nicht viel angenehmer: Las Vegas zog Samstag mit 118 Fahrenheit (47,2 C) mit dem Allzeit-Rekord gleich, findige Reporter hatten dazu auch die Temperaturen am Asphalt gemessen: 71 Grad. Da schmelzen die Badeschlapfen der Touri-Horden in der Entertainment- und Spieler-Metropole. Am populären Ausflugsziel Lake Mead (Nevada) stellten sich Ranger in die Bruthitze, um wahnsinnige Touristen von Wanderungen abzuhalten.
Phoenix (Arizona) erreichte Freitag 46,6 Grad, im Zoo mussten die Elefanten abgespritzt werden. Nur der Smog von den heuer so verheerenden Waldbränden verhinderte noch heißeres Wetter. Selbst Alaska erlebt heuer eine einzigartige Hitzewelle: Anchorage dünstete bei Hochsommerwetter über 30 Grad. Badeseen wurden gestürmt.
Ein gigantisches Hoch hält die Gluthitze über dem Westen der USA fast stationär bis mindestens Dienstag, so Meteorologen. Klimatologen machen Treibhausgase zwar nicht für jede einzelne Hitzewelle verantwortlich, doch Frequenz und Intensität steige offenbar wie die Durchschnittstemperaturen auf der Erde.
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