779 Tote an einem Tag

New Yorks Gouverneur vergleicht Corona mit 9/11

08.04.2020

Er hätte niemals gedacht, dass er noch einmal so eine große Katastrophe in seinem Leben sehen werde, sagte Gouverneur Andrew Cuomo.


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© APA/AFP/BRYAN R. SMITH
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Der besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffene US-Bundesstaat New York hat mit 779 Toten an einem Tag so viele Opfer zu verzeichnen wie noch nie in der Krise. Damit liege die Zahl der Toten in dem 20-Millionen-Staat bei insgesamt 6.268, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch bei seiner täglichen Pressekonferenz. "Diese Zahl der Toten wird weiter ansteigen", betonte der 62-Jährige.

Cuomo ordnete an, die Flaggen im Bundesstaat auf halbmast zu hängen. Er verglich die Situation mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001, bei denen in New York knapp 2.800 Menschen starben. Er hätte niemals gedacht, dass er noch einmal so eine große Katastrophe in seinem Leben sehen werde, sagte der Gouverneur.

Trotzdem bekräftigte Cuomo, dass die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen funktionierten, dies zeige sich weiterhin bei der zurückgehenden Zahl an neu ins Krankenhaus Eingewiesenen. Dies bedeute aber nicht, dass die Maßnahmen nun bereits gelockert werden könnten. "Wenn wir etwas ändern, wird sich die Kurve ändern."

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Gouverneur Cuomo wies darauf hin, dass die Maßnahmen erste Wirkung zeigen.

Man sei noch nicht ansatzweise aus dem Gröbsten raus. Nach Berichten über höhere Infektionszahlen unter Afroamerikanern und Latinos kündigte Cuomo an, mehr Tests in den entsprechenden Bevölkerungsgruppen durchführen zu wollen.

Unterdessen häufen sich die Hinweise darauf, dass es in New York bei den Toten eine höhere Dunkelziffer geben könnte, weil viele Leute ohne ärztliche Behandlung zu Hause sterben. An normalen Tagen müsse man etwa 25 Leichen aus Häusern in der Millionenstadt holen, sagte der leitende General der Nationalgarde, Joseph Lengyel, am Mittwoch. "Diese Zahlen sind deutlich gestiegen und 150 Menschen pro Tag müssen in die Leichenhalle gebracht werden."

New York ist mit mehr als 140.000 bestätigten Fällen in den USA momentan das Epizentrum der Krise. Im gesamten Land gibt es inzwischen mehr als 400.000 registrierte Infektionen und fast 14.000 Tote. Das ging am Mittwochmittag (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.

In den USA, dem mit rund 330 Millionen Einwohnern drittbevölkerungsreichsten Land der Welt nach China und Indien, gibt es deutlich mehr bekannte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 als in jedem anderen Staat der Welt. Die Zahlen lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und einer hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.

 

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