Perfide Propaganda: Das iranische Staatsfernsehen gab während der Trauerfeier für den getöteten iranischen General Soleimani bekannt, man setze 80 Millionen Dollar Kopfgeld für Trump aus.
Nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani, lief die Propaganda-Maschine an. Das Mullah-Regime setzt dabei auf eine besonders perfide Taktik. Jeder Iraner solle demnach einen Dollar spenden, um den Betrag an den mutmaßlichen Mörder auszahlen zu können, hieß es im Staats-TV. Und weiter: "Der Iran hat 80 Millionen Einwohner. Ausgehend von der iranischen Bevölkerung wollen wir 80 Millionen US-Dollar sammeln, was eine Belohnung für diejenigen darstellt, die an den Kopf von US-Präsident Trump herankommen".
Das Kopfgeld wurde während der Trauerfeier um den getöteten iranischen General Soleimani bekannt gegeben. Bekommen soll das Geld derjenige, der Trump töten würde, heißt es im Beitrag.
US-geführte Anti-IS-Koalition setzt Einsatz im Irak aus
Die US-geführte internationale Koalition zum Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) setzt ihren Einsatz im Irak vorerst aus. Dies betreffe sowohl die Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte als auch den direkten Kampf gegen den IS, teilte die Koalition am Sonntag mit.
Als Grund nennt sie in einer Erklärung die anhaltenden Raketenangriffe auf Stützpunkte ihrer Truppen. Erste Priorität habe der Schutz der Soldaten der Koalition, die dem Kampf gegen den IS verpflichtet seien. Wiederholte Angriffe der irakischen Schiiten-Miliz Kataib Hisbollah hätten zum Tod von irakischen Sicherheitskräften und US-Zivilisten geführt. Der beim US-Angriff getötete Abu Mahdi al-Muhandis hatte die Kataib Hisbollah gegründet.
Zehntausende bei Trauerzügen für Soleimani im Iran
Zehntausende Iraner haben am Sonntag im Iran an Trauerzügen für den bei einem US-Raketenangriff getöteten General Qassem Soleimani teilgenommen. Die Leiche Soleimanis wurde zunächst aus dem benachbarten Irak nach Ahwas im Südwestiran transportiert. Die zweite Trauerzeremonie fand dann in der Heiligen Stadt Mashad im Nordostiran statt.
Der schier nicht enden wollende Zug von Trauernden führte dort zum Mausoleum des achten schiitischen Imams Reza. Auf fast allen iranischen Fernsehkanälen wurden die Zeremonien live übertragen.
Die Trauerzüge in Ahwas und Mashad sind zwei von mehreren Zeremonien, die der Iran für den getöteten Kommandant der iranischen Al-Quds-Einheit geplant hat. An einer weiteren, für Sonntagabend in Teheran geplanten Trauerfeier wollte auch die iranische Führung teilnehmen.
Am Montag findet in der Hauptstadt dann die öffentliche Trauerzeremonie statt. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens rechnen die Behörden dort mit Hunderttausenden von Menschen. Daher hat die Regierung den Montag in Teheran zum Feiertag erklärt. Wegen der zu erwartenden Menschenmassen werden mehrere Straßen in der Stadtmitte für Autos gesperrt. Auch Schulen und Hochschulen bleiben am Montag geschlossen, alle Prüfungen wurden dort abgesagt.
Soleimanis Leiche wird nach Ghom gebracht
Von Teheran aus wird die Leiche Soleimanis in die schiitische Hochburg Ghom gebracht und auch dort wird es vor einem Mausoleum eine Zeremonie geben. Die Beisetzung selbst findet am Dienstag in Soleimanis Geburtsort Kerman im Südostiran statt. In Kerman hat die Regierung wegen der zu erwartenden Menschenmenge den Dienstag zum Feiertag erklärt.
Soleimani war in der Nacht auf Freitag bei einem US-Luftangriff nahe dem Flughafen Bagdads getötet worden. Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, der Angriff sei auf Anweisung von Präsident Donald Trump erfolgt, um weitere Angriffe auf US-Diplomaten und Einsatzkräfte zu verhindern.
Im Iran war der 62-Jährige sehr beliebt, besonders weil er als Leiter der im Ausland aktiven iranischen Al-Quds-Brigaden mit dafür gesorgt hat, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) vom Nachbarland Irak nicht in den Iran eindringen konnte. In iranischen Medien wird er sogar als "General der Herzen" bezeichnet. Der Iran hat den USA für die Tötung Soleimanis mit Vergeltung gedroht. "Diese Vergeltung wird den Amerikanern richtig wehtun", sagte Hussein Salami, der Kommandant der iranischen Revolutionsgarden.