Polizei erschoss Tier

80-Kilo-Hund biss 72-jährige Passantin tot

01.06.2017

Polizisten töteten den riesigen Hirtenhund mit acht Schüssen.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Ein 80 Kilogramm schwerer Hund hat in Baden-Württemberg eine 72-jährige Passantin angegriffen und zu Tode gebissen. Der Hund der Rasse Kangal fügte der Frau am Dienstagabend tödliche Verletzungen an Kopf und Hals zu, teilten die Polizei Konstanz und die Staatsanwaltschaft Hechingen am Mittwoch mit. Von einer Zeugin alarmierte Rettungskräfte konnten der am Boden liegenden Frau nicht mehr helfen.

Drei Hunde erlegt

Der aggressive türkische Herdenschutzhund wurde von Polizeibeamten mit acht Schüssen getötet, nachdem er auf das benachbarte Grundstück seiner 43-jährigen Halterin in Frohnstetten bei der Gemeinde Stetten am kalten Markt zurückgekehrt war. "Die Sanitäter hätten unmöglich zu der Frau gehen können. Der Hund lag neben ihr und es sah aus, als würde er seine Beute bewachen", erklärte eine Anwohnerin gegenüber BILD.

In einem dortigen Wintergarten hielten sich ein weiterer Kangal sowie ein Mischlingshund auf. Da zunächst unklar war, ob sich die Halterin in dem verschlossenen Haus befand, ließ die Polizei auch diese beiden Hunde von ortsansässigen Jägern erlegen - um gefahrlos das Gebäude betreten zu können. Dort trafen die Beamten lediglich mehr als 20 Katzen an.

Polizei ermittelt

Die Hundehalterin kehrte erst mehr als drei Stunden nach der tödlichen Beißattacke zu ihrem Haus zurück. "Es ist schrecklich, was passiert ist. Das tut mir wirklich leid", sagte sie laut BILD. Sie verstehe, dass die Polizei das 80-Kilo-Tier erschossen hat, sei aber sauer, dass auch ihre anderen beiden Hunde getötet wurden.

Seit drei Wochen hatte sie den Rüden erst gehabt. Sie wollte ihn verkaufen und hatte ihn am 9. Mai im Internet angeboten: "Im neuen Heim sollten keine Kinder und keine anderen Tiere sein. Er ist verschmust und braucht eine starke Hand", so die Beschreibung.

Gegen die Frau und ihren getrennt lebenden Ehemann ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen fahrlässiger Tötung. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion der getöteten 72-Jährigen an. Die Hunde sollen seziert werden.

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