12 Tote in Sibirien

84 Bergleute nach Explosion vermisst

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Bei einer zweiten Detonation verlor man den Kontakt zu 20 Helfern.

Nach einem schweren Bergwerksunglück mit mindestens 12 Toten in Russland hat sich die Lage in der Nacht auf Sonntag weiter zugespitzt. Nach einer zweiten Explosion riss der Kontakt zu 20 Rettern ab, die zu 54 eingeschlossenen Bergleuten vordringen wollten. Wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass weiter meldete, musste die Rettungsaktion im westsibirischen Kemerowo wegen der dichten Rauchentwicklung nach der zweiten Explosion unterbrochen werden.

20 Helfer verloren
Durch die schwere Methangas-Explosion waren am Samstagabend mindestens 12 Bergleute getötet und etwa 41 weitere verletzt. 360 Bergleute hielten sich zum Zeitpunkt der Detonation unter Tag auf, doch konnte sich der Großteil davon retten. Durch die zweite Explosion am Sonntag in der Früh ging der Kontakt zu 20 Helfern verloren, die 64 eingeschlossene Kumpel retten wollten. Laut Itar-Tass wurden 295 Bergleute in Sicherheit gebracht.

Kremlchef Dmitri Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin hatten die zuständigen Behörden nach der ersten Explosion am Samstagabend angewiesen, alles für die Rettung der Bergleute zu tun. Ursprünglich hatte es noch Funkkontakt mit den eingeschlossenen Bergleuten gegeben. Wenige Stunden später riss durch die zweite Explosion auch der Kontakt zu den Rettungsmannschaften ab.

Rettung unterbrochen
Die Rettungsarbeiten wurden wegen dichten Rauchs auf unbestimmte Zeit unterbrochen, sagte der Gouverneur der Region Kemerowo, Aman Tulejew, nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass. Die zweite Explosion habe den Hauptbelüftungsschacht zerstört. Es bestehe die Gefahr weiterer Explosionen. "Es ist gefährlich, weitere Leute nach unten zu schicken", sagte Tulejew.

Das betroffene "Raspadskaja"-Kohlebergwerk ist das größte seiner Art in Russland. In der Mine werden jährlich etwa acht Millionen Tonnen Kohle gefördert. Auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion kommt es wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zu schweren Grubenunglücken mit hohen Opferzahlen. Kemerowo liegt in dem berühmten Kusnezker Kohlenbecken - kurz: Kusbass. In der Region war es zuletzt 2007 zu zwei schweren Bergwerksunglücken gekommen. Im März 2007 starben in einem Nachbarschacht von Nowokusnezk 110 Arbeiter - es war das schwerste Grubenunglück seit Jahrzehnten.

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