West-Nil-Fieber: Mehr als 70 Todesfälle in Europa.
Gesundheitsbehörden haben in diesem Jahr in der Europäischen Union fast 800 Fälle von West-Nil-Fieber bei Menschen registriert. In ganz Europa seien bis Donnerstag mindestens 71 Todesfälle gemeldet worden, teilte das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Freitag auf seiner Website mit.
Übertragen wird das Virus von Mücken, der Klimawandel bietet tropischen Arten jetzt auch in südlichen europäischen Ländern ideale Voraussetzungen. Bei rund 20 Prozent der Infizierten treten Symptome auf - für Ältere oft lebensgefährlich.
Demnach starben an der Viruserkrankung 26 Menschen in Serbien, 13 in Italien, zwölf in Rumänien und jeweils einer in Ungarn und im Kosovo. Für Griechenland wurden 18 Tote genannt, das griechische Gesundheitsministerium sprach dagegen am Freitag von 21 Toten. Knapp 180 weitere Infektionen wurden demnach erfasst.
Zehn Infektionen in Österreich
Innerhalb der EU wurden die bisher meisten Infektionen laut ECDC in Italien mit 327 Fällen gemeldet. In Frankreich wurden bisher 16 Fälle bekannt, in Österreich zehn. In insgesamt fünf Regionen von Frankreich und Kroatien seien in diesem Jahr zum ersten Mal Infektionen von Menschen mit dem West-Nil-Virus bekannt geworden, hieß es weiter.
In Griechenland betreffen die Fälle vor allem die Halbinsel Peloponnes und die ländlichen Regionen um Athen sowie das Gebiet um die Hafenstadt Thessaloniki. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte - sowohl in Griechenland als auch im übrigen Europa - deutlich über den offiziellen Zahlen liegen, denn die meisten Betroffenen weisen keine oder eher harmlose Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen auf.