General James Mattis, Ex-US-Verteidigungsminister, warnt vor einer "Wiederauferstehung" des islamischen Staates.
Washington. Die Situation in Syrien wird immer chaotischer. Donald Trump drohte bereits auf Twitter damit "die Wirtschaft der Türkei" zu zerstören, falls der türkische Präsident Recep Erdogan etwas tun würde, dass Trump nicht für richtig hält. Zuvor zog Trump sämtliche US-Truppen aus der Region ab. Seither droht die Lage im Grenzgebiet zu eskalieren. General James Mattis, ehemalier Verteidigungsminister, warnt indessen bereits davor, dass der islamische Staat noch nicht besiegt wäre und schnell wieder an Macht gewinnen könne.
Hunderte Gefangene geflüchtet
Da die kurdischen Streitkräfte ihr Hauptaugenmerk auf die türkischen Invasoren richten, konnten bereits hunderte IS-Sympathisanten aus Gefängnislagern entkommen. Laut Berichten der deutschen "Bild" sollen weitere 11.000 IS-Kämpfer von kurdischen Milizen gefangen gehalten werden. Experten befürchten nun, dass auch dieses Gefangenen ausbrechen könnten.
Am Wochenende beriet sich US-Präsident Trump mit seinem Finanzminister Steven Mnuchin über die heikle Lage in Syrien. Beide befürworten weitere Sanktionen gegen die Türkei, wenn Erdogan seine Offensive gegen die Kurden fortsetzt. General Mattis, der ehemalige US-Verteidiungsminister, erklärte in einem Interview auf NBC, dass der islamische Staat noch nicht besiegt wäre und sehr schnell wieder an Macht gewinnen könnte.
Mattis genießt sowohl unter den Republikanern, als auch unter den Demoktraten großes Ansehen in den Vereinigten Staaten. Im Dezember 2018 tritt er überraschend von seinem Posten zurück, nachdem Trump den kompletten Truppenabzug aus Syrien verkündete. "Ich glaube, dass Außenminister Pompeo, unsere Geheimdienste und die Länder, die mit uns zusammenarbeiten, es richtig sehen, dass ISIS nicht besiegt ist“, sagte der pensionierte General. „Wir müssen weiterhin Druck auf die Terrormiliz ausüben, sonst wird sie sich bald erholen.“
Vergleich mit Obama
Mattis verärgerte Trump mit einem Vergleich mit dessen Erzfeind und Vorgänger Barack Obama: "Man kann Truppen abziehgen, wie Präsident Obama im Irak auf schmerzliche Weise lernen musste. Doch dann hat der Fein plötzlich eine Stimme. Und in diesem Fall ist klar, dass ISIS wieder aufleben wird." Über Trumps Erklärung, dass der IS vollständig besiegt worden sei, erklärte er: „Wir möchten vielleicht gern, dass ein Krieg vorbei ist. Wir können ihn sogar für beendet erklären.“ Doch die Realität sieht laut Mattis anders aus: „Es ist absolut sicher, dass ISIS zurück kommen wird.“