Die zweifache Mutter schied mit nur 32 Jahren aus dem Leben. Grund für ihren frühen Tod war eine massive Mangelernährung.
Am 18. Jänner 2019 starb Charlotte Broad mit 32 Jahren in einem Krankenhaus im britischen Winchester an multiplem Organversagen. Es war die Folge von extremer jahrelanger Mangelernährung. Denn die junge Frau ernährte sich nur von Chips mit Käse- oder Zwiebelgeschmack, Crackern und Papadams, wie auch ihr Lebensgefährte Mark Darley britischen Medien erzählt.
Nun - knapp ein Jahr nach ihrem Tod - beschäftigt sich das Gericht mit dem tragischen Ableben von Charlotte. Die Justiz will herausfinden, wie es zu einem solchen Extrem kommen konnte. Denn bevor die Britin starb, wog sie unter 50 Kilogramm. Ihren Ärzten erzählte sie, dass sie zu ihren eintönigen Mahlzeiten auch noch literweise kohlensäurehaltige Getränke trank, um anschließend erbrechen zu können. Das bulimische Verhalten war aber nicht immer Teil von Charlotte, wie ihr Lebensgefährte erzählt. Als er sie kennenlernte, sei alles "ok" gewesen. Allerdings sei sie nach einer Totgeburt 2007 in eine Depression verfallen.
Die Beziehung zu Nahrung sei aber schon immer komisch gewesen, erklärt ihr Bruder James. Gemüse und Obst habe Charlotte schon immer verweigert. Schon als Kind gab es für sie nur Pommes, Nuggets und andere ungesunde Snacks. Selbst während ihren Schwangerschaften konnte sie nicht auf eine ausgewogene und "normale" Ernährung achten. Als ihre beiden Kinder (11,6) aber schließlich auf der Welt waren, versorgte sie sich mit gesundem Essen.
Allerdings ist sich ihr Bruder sicher, dass Charlotte mit dieser Art zu leben ein Ziel verfolgte. "Ich bin der Meinung, sie hätte wegen ihres Geisteszustandes zwangseingewiesen werden müssen. Sie wollte offensichtlich sterben. Warum weiß ich aber nicht", sagte er vor Gericht.
Als man sie ins Krankenhaus gebracht hatte, verweigerte sie auch dort jegliche Nahrungsaufnahme. Allerdings sagte eine Gerichtsmedizinerin, dass man niemanden zum Essen zwingen könnte und entlastete damit die Familie von Charlotte. Dass sie bewusst Selbstmord begehen wollte, glaubt die Expertin aber nicht. "Sie hatte zum Leben an sich aber ein ambivalentes Verhältnis", stellt sie fest.