Der Kapitän eines atomgetriebenen Schiffes ist arg in Bedrängnis.
Abfällige Bemerkungen über Schwule, Masturbationsgesten und gemeinsames Duschen: Skandalvideos auf einem US-Flugzeugträger beschäftigen die amerikanische Öffentlichkeit. Am Sonntag kündigte die Marine an, die Vorkommnisse zu untersuchen. Die Filme seien "eindeutig unangemessen", hieß es. Der Star der Videos aus den Jahren 2006 und 2007 ist ein ehemaliger Kampfpilot, unter dessen Kommando die atomgetriebene "USS Enterprise" mittlerweile steht. Am Samstag hatte die Zeitung "The Virginian-Pilot" über die Filme berichtet.
Im internen Fernsehprogramm
Die Videos sollen im internen Fernsehprogramm des Flugzeugträgers ausgestrahlt worden sein. Auf der Internetseite der Zeitung waren Ausschnitte zu sehen, in denen der Kapitän Owen Honors, damals Erster Offizier, einen abfälligen Begriff für Homosexuelle verwendet und zusammen mit anderen Masturbationsbewegungen andeutet. Dann ist zu hören, wie er weitere Szenen einleitet: "Zum Schluss zu meinem Lieblingsthema (...) Tussis unter der Dusche." Im Folgenden sind Frauen-Paare sowie ein männliches Duo zu sehen, die so tun, als ob sie zusammen duschten. Außer den nackten Schultern ist wenig Eindeutiges zu sehen, aber diese Anspielung reicht bereits für den Skandal. Hinzu kommen Szenen, denen ein Mann als Frau verkleidet ist, und eine gespielte Rektaluntersuchung.
"Nicht akzeptabel"
"Die Videos waren damals nicht akzeptabel, uns sie sind es auch in der heutigen Marine nicht", teilte Marinesprecher Chris Sims mit. Hochrangige Offiziere sollten stets mit gutem Beispiel vorangehen. Sie seien dafür verantwortlich, den angemessenen Ton zu treffen sowie Mut und Einsatzbereitschaft zu zeigen. Dem "Virginian-Pilot" hatte die Navy bereits am Freitag mitgeteilt, die Ausstrahlung der Videos sei vor mehreren Jahren beendet worden. Die Filme seien mit der Absicht entstanden, auf humorvolle Art die Aufmerksamkeit der Besatzung auf bestimmte Probleme zu lenken, etwa Verkehrssicherheit und die Sauberkeit an Bord.