"Viele Personen standen am Fenster und schrien um Hilfe."
Bei einer Brandtragödie sind in der Schweizer Stadt Solothurn sechs Menschen, darunter Kinder, ums Leben gekommen. Unsachgemäßer Umgang mit einer Zigarette führte laut Polizei zum Brand in einem Mehrfamilienhaus. Eine Person wurde festgenommen.
Als die um 2.10 Uhr alarmierte Feuerwehr eintraf, sei das ganze Gebäude voller Rauch gewesen, sagte Boris Anderegg, Kommandant der Feuerwehr von Solothurn: "Viele Personen standen am Fenster und schrien um Hilfe." Man sei mit der Rettung von vielen Personen beschäftigt gewesen und habe erst später festgestellt, dass es Tote gegeben habe. "Es war ein sehr einschneidender Einsatz", sagte der Feuerwehrkommandant.
Bewohner bemerkte Rauch
Ein Bewohner hatte den Rauch im Stiegenhaus bemerkt und Alarm ausgelöst. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus. Im älteren Mehrfamilienhaus mit vier Stockwerken in der Nähe der Altstadt von Solothurn befanden sich mehr als zwanzig Personen. Die meisten von ihnen brachte die Feuerwehr über Leitern in Sicherheit.
Für sechs Personen kam jede Hilfe zu spät. Unter ihnen sind auch Kinder. Die Opfer waren am Montagabend noch nicht identifiziert. Vor und im Haus kam es in der Nacht zu dramatischen Szenen. Eine Frau ließ ihr Kleinkind laut Medienberichten aus dem Fenster des vierten Stockes fallen. Ein junger Bewohner des Nachbarhauses konnte das Kind auffangen.
Verheerender Brand
Der verheerende Brand entstand in einem unteren Stockwerk und entwickelte starken Rauch. Dieser breitete sich im ganzen Gebäude aus. Der Brand zerstörte das Erdgeschoß komplett. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Feuer durch unsachgemäßen Umgang mit Raucherwaren verursacht, wie die Schweizer Behörden mitteilten. Die Polizei nahm eine Person vorläufig fest.
Es handelt sich um einen der schwersten Brände mit Todesopfern in der Schweiz. Am frühen Abend befanden sich noch vier Bewohner des Hauses mit zum Teil schweren Verletzungen im Spital.