Jeder gegen jeden

Ägypten außer Kontrolle

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120 Menschen starben bei Krawallen. Die Ärzte sind im Großeinsatz.

In Ägypten gerät die Gewalt offensichtlich vollkommen außer Kontrolle: Bei Zusammenstößen von Islamisten und Sicherheitskräften sind allein am frühen Samstagmorgen in Kairo Dutzende Menschen getötet worden. Dabei starben mindestens 120 Menschen, nachdem Einheiten der Bereitschaftspolizei eine Menge von Demonstranten am Rande ihres Protestcamps in der Vorstadt Nasr City angegriffen hatten, wie die Muslimbruderschaft des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi berichtete. Mindestens 4.000 Menschen wurden nach diesen Angaben verletzt.

Belagerung
Der blutige Konflikt ereignete sich in der Nasr-Straße, die zum Protestlager der Muslimbruderschaft vor der Raba-al-Adawijya-Moschee führt. Tausende Anhänger der islamistischen Organisation lagern dort seit mehr als drei Wochen. Sie protestieren gegen Mursis Absetzung durch das Militär am 3. Juli. Der Islamist war vor etwas mehr als einem Jahr nach freien Wahlen ins höchste Staatsamt gelangt.

Schlachtfeld
Die bevölkerungsreichste Stadt Afrikas glich einem Schlachtfeld: Die Spitäler waren total überlastet, es spielten sich dramatische Szenen ab. Immer wieder wurden Tote und Schwerverletzte gebracht. Die Ärzte kamen mit der Versorgung der Verwundeten kaum nach.

Mursi folgt Mubarak
Der entmachtete und festgenommene Mursi dürfte in jenes Gefängnis überstellt werden, in dem sein Vorgänger Hosni Mubarak bereits einsitzt. Noch immer ist aber nicht bekannt, wo Mursi, dem unter anderem Mord und Landesverrat vorgeworfen werden, jetzt festgehalten wird.

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