ÖSTERREICH in Kairo
Ägypten: Bundesheer holt Urlauber heim
30.01.2011
Trotz Ausgangssperre demonstrieren Zigtausende in Kairo. Das Bundesheer holt Österreicher aus dem Land.
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23:48 Uhr: Die Ankunft der Hercules-Sondermaschine des österreichischen Bundesheeres wird sich um zwei Stunden verspäten. Die Landung in Wien ist für 07.00 Uhr geplant, teilt das Verteidigungsministerium mit.
22:44 Uhr: Die USA entsandten einen Sondergesandten nach Ägypten. Der frühere US-Botschafter am Nil, Frank Wisner, soll den US-Forderungen nach demokratischen Reformen mehr Nachdruck verleihen. Wisner soll sich mit hochrangigen Beamten und Regierungsvertretern treffen.
22.07 Uhr: Die ägyptische Oppositionsbewegung plant für Dienstag (10.00 Uhr MEZ) einen Generalstreik und einen sogenannten "Marsch der Million" in der Hauptstadt Kairo und der zweitgrößten Metropole Alexandria.
21.31 Uhr: Ägyptens neuer Vizepräsident Omar Suleiman hat Gespräche mit allen politischen Parteien angekündigt. Suleiman sprach am Montagabend im Fernsehen. Präsident Hosni Mubarak habe ihn gebeten, einen Dialog zu beginnen, sagte er.
21.05 Uhr: Das österreichische Support-Team, das in Kairo aus acht Mann aus dem Innen-, Außen, und Verteidigungsministerium besteht, habe sich hervorragend um die Touristen gekümmert, sagt Wendl. "Die Leute waren froh, dass ihnen geholfen wurde und dass sie hier wegkommen."
20.59 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet, dass es sich bei den Österreichern, die heute mit Sondermaschinen der AUA und des Bundesheeres heimgeflogen werden, größtenteils um gestrandete Urlauber aus Luxor aus dem Großraum Kairo handelt. "Die meisten von ihnen hatten entweder ihre Abflüge versäumt oder ihre Anschlussflüge."
20.38 Uhr: Auf dem Airport von Kairo herrscht Chaos. Tausende sind am Montag zum Flughafen gekommen, um auf dem Luftweg zu entfliehen. Bei vielen lagen die Nerven blank, und es kam zu Auseinandersetzungen zwischen den Passagieren .
20.04 Uhr: Ägyptens Armee will weiterhin auf Gewalt verzichten : "Die Präsenz der Armee auf der Straße ist für euch, für eure Sicherheit und euer Wohlergehen. Die Streitkräfte werden nicht Gewalt gegen unser großartiges Volk anwenden", hieß es in einer Erklärung der Armee am Montag.
19.32 Uhr: Dienstagfrüh, um 05.00 Uhr wird das Militärtransportflugzeug des Bundesheeres C-130 Hercules mit 80 Personen aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Tschechien aus dem Krisengebiet in Wien landen. Die Maschine fliegt anschließend wieder zurück nach Ägypten, um weitere Personen aus dem Krisengebiet nach Österreich zu bringen.
19.29 Uhr: Während die Opposition versucht, für den morgigen Dienstag Millionen zu Protesten zu bewegen und gleichzeitig das Land durch einen Generalstreik lahmzulegen, bekräftigte das Militär, dass es keine Gewalt einsetzen wird.
19.19 Uhr: Dem Schiffsverkehr im Suezkanal drohen nach Einschätzung eines Experten keine Gefahren durch die Unruhen. Derzeit gebe es nichts, was besonderen Anlass zur Sorge geben könnte, sagte Neil Roberts vom Schiffsversicherungsmarkt Lloyd's Market Association. Am Montag konnten Schiffe die Wasserstraße offiziellen Angaben zufolge ungehindert passieren. Der 192 Kilometer lange Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer.
18.59 Uhr: Die Oppositionsbewegung der Muslimbruderschaft hat dazu aufgerufen, die Massenprotestebis zum Sturz von Präsident Hosni Mubarak fortzusetzen. Zugleich lehnten sie Mubaraks am Montag erneut umgebildete Regierung "komplett" ab. Diese entspreche "nicht dem Willen des Volkes".
18.52 Uhr: Rückkehrer aus Ägypten würden seitens des Außenamts gebeten, sich an den Kosten der Rückholaktion zu beteiligen, sagte Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal in der ORF-Sendung "Heute in Österreich".
18.43 Uhr: Die Ankunft des Bundesheer-Fliegers Hercules C-130, der seit dem Nachmittag nach Kairo unterwegs ist, um Österreicher aus Ägypten zu evakuieren, wird nun für die frühen Dienstag-Morgenstunden erwartet, berichtet das Verteidigungsministerium.
18.37 Uhr: Für 19.10 Uhr ist die Ankunft eines regulären AUA-Linienflugs aus Kairo geplant. Die Boeing 737 mit 182 Sitzplätzen ist laut AUA-Sprecherin Ursula Berger "voll besetzt". Eine zweite AUA-Maschine mit ebenfalls 182 Plätzen soll um 22.25 Uhr ankommen.
18.30 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl: "Auf den Straßen Kairos ist kein einziger Polizist zu sehen. Nur Militär. Ein eigenartiges Bild ergab sich bei den Pyramiden: Dort waren trotz mächtiger Präsenz des Heeres - die Sehenswürdigkeiten sind schwer bewacht - immer noch Touristen unterwegs."
18.03 Uhr: "Heute waren erstmals die Supermärkte wieder geöffnet, auch Tankstellen hatten offen. Das führte zu langen Staus, die Menschen deckten sich mit Lebensmitteln ein. Die Banken blieben allerdings geschlossen", berichtet ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl.
17.48 Uhr: 50 Männer seien von den ägyptischen Streitkräften festgenommen worden, nachdem sie versucht hatten, in das Ägyptische Museum in Kairo einzubrechen, berichtet das Militär. Das Gebäude wird bewacht, auf dem Dach sind charfschützen postiert.
17.25 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet LIVE aus Kairo: "Trotz der Ausgangssperre sind viele Menschen auf den Straßen. Bürgerwehren übernehmen in den Nachtstunden die Kontrolle über die Stadt. Alle paar hundert Meter wird man angehalten und kontrolliert. Das sieht auf den ersten Blick grimmig aus, funktioniert aber sehr gut. Durch die mit Macheten und Prügeln bewaffneten Bürgerwehren nehmen die Plünderungen rapide ab."
17.19 Uhr: Die Opposition um Mohamed ElBaradei ruft für den morgigen Dienstag zu einem Generalstreik auf. Der gesamte Zugverkehr im Land wurde eingestellt.
17.03 Uhr: Die EU-Außenminister halten sich in der Debatte um Mubarak zurück. Bei einem Treffen der 27 Minister in Brüssel sagte Italiens Franco Frattini: "Wir sollten einen normalen demokratischen Weg unterstützen, ohne die Auswahl zu treffen, wer besser ist und wer nicht. Es liegt nicht bei uns, es liegt bei den Ägyptern."
16.40 Uhr: Ein junger schwedischer Tourist sei in Ägypten von der Polizei tagelang inhaftiert und gefoltert worden, berichtet die schwedische Boulevardzeitung "Expressen" am Montag. Der 22-jährige Aaed N. war nach eigenen Angaben am Dienstag vergangener Woche von zwei Polizisten in Zivil festgenommen worden, als er in dem Kairoer Vorort Al-Abasia Fotos einer Moschee machte.
ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl in Kairo
16.04 Uhr: Präsident Mubaraks neu ernannte Regierung stoße bei den Demonstranten auf dem Tahrir-Platz auf wenig Gegenliebe, berichtet ein französischer Korrespondent. Die Jugend-Bewegung "6. April" plant einen "Marsch der Millionen" für den morgigen Dienstag.
Soldaten kontollieren die Zufahrten ins Zentrum Kairos
15.40 Uhr: Am Flughafen Kairo herrscht Augenzeugenberichten zufolge Chaos. Eine Angehörige zweier Österreicher berichtete der APA, dass diese seit Samstagnachmittag auf dem Flughafen festsäßen und von den Soldaten "pausenlos von einem Raum in den anderen" gebracht werden. Sie seien "körperlich und seelisch am Ende".
15.35 Uhr: Etwa 30.000 Menschen haben sich erneut auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo eingefunden. Die Armee verhält sich weiter zurückhaltend, berichtet ein dpa-Korrespondent. Über der Stadt kreisen seit den frühen Morgenstunden Helikopter. Offiziell gilt seit 1500 Uhr (14.00 MEZ) eine Ausgangssperre.
15.28 Uhr: Der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, meinte, dass derzeit "etwa 300 Österreicher" das Land verlassen wollen. 100 bis 150 Österreicher befinden sich bereits am Kairoer Flughafen, die anderen seien auf dem Weg dorthin. Ein Unterstützungsteam der Botschaft in Kairo leiste den Landsleuten an Ort und Stelle Hilfe. Wegen der prekären Versorgungslage am Flughafen wurden die Sondermaschinen auch mit Mineralwasser und Nahrungsmitteln beladen, die an die festsitzenden Österreicher verteilt werden sollen.
15.20 Uhr: Die Preise für Lebensmitel in Kairo steigen stark. Auch Benzin und Telefon-Wertkarten werden teurer, berichtet ein Korrespondent des TV-Senders Al-Jazeera. Aktivisten versuchen unterdessen laut eigenen Angeben, für Dienstag große Protestmärsche nach Kairo und Alexandria zu organisieren.
15:04 Uhr: In Kairo wurden sechs inhaftierte Al-Jazeera-Journalisten freigelassen, berichtet der TV-Sender.
15:01 Uhr: Die EU-Außenministerin Catherine Ashton
hat den ägyptischen Staatschef Hosni Mubarak zu umgehenden Verhandlungen mit der Opposition aufgerufen. Auf die Hoffnungen der Bevölkerung "auf eine gerechte, bessere Zukunft" müsse die Regierung des arabischen Landes mit "raschen, konkreten und entschlussfreudigen Antworten" reagieren".
14:40 Uhr: Die Unruhen in Ägypten bewegen nun auch österreichische Reiseveranstalter dazu, geplante Pauschalreisen abzusagen. Drei Studienreisen, die aus einer Besichtigung Kairos und einer Nilkreuzfahrt bestehen sollten, seien abgesagt worden, so die Sprecherin der Verkehrsbüro Group, Birgit Reitbauer, am Montag. 50 bis 60 Urlauber sind betroffen. Zwei Gruppen hätten am 5. Februar abreisen sollen, eine am 14. Februar.
14:30 Uhr: Die Demonstranten wollen nicht aufgeben: "Das Leben darf nicht wieder normal werden, bis Mubarak geht", sagte einer der Organisatoren, Israa Abdel-Fattah. "Wir wollen, dass die Leute nicht zur Arbeit erscheinen, bis er geht." Banken, Schulen und die Börse blieben am Montag den zweiten Tag in Folge geschlossen. Vor Bäckereien bildeten sich lange Schlangen.
13:57 Uhr: Angesichts der Ausschreitungen in Ägypten hat der deutsche Reiseveranstalter FTI Group alle Flugreisen nach Kairo abgesagt. Ausflüge in die Hauptstadt werden ebenfalls bis zum 15. Februar nicht mehr angeboten.
Auch vor Mumie machten die Plünderer nicht Halt/ (c) AP
13:43 Uhr: Das Außenministerium gibt erste Details bekannt: Es werden drei Evakuierungsflüge durchgeführt. Eine AUA-Sondermaschine startet um 14.30 Uhr in Wien-Schwechat nach Kairo. Die Ankunft der Boeing 737 mit 182 Sitzplätzen in Wien ist für 22.55 Uhr geplant. Auch eine Maschine des Bundesheers, C130, nach Kairo ist geplant. Diese könne 55 Passagiere fassen, sie sollte umgehend starten und am Montagabend zurückkehren. Dazu kommt eine AUA-Linienmaschine aus Kairo, die um 19.10 Uhr in Wien-Schwechat erwartet wird.
13:05 Uhr: ORF-Korrespondentin Nadja Bernhard und ihr Team wurden am Flughafen von Kairo festgenommen.
12:50 Uhr: Jetzt plant auch Österreich Urlauber zu evakuieren. Ein Sonderflugzeug soll "sobald wie möglich", wenn möglich noch im Laufe des Tages, nach Kairo fliegen, um Österreicher zurückzuholen, wie es aus dem Außenamt hieß. 100 bis 150 Personen hätten um Unterstützung bei ihrer Rückreise nach Österreich gebeten.
Soldaten beschützen das Ägyptische Museum vor weiteren Plünderungen/ (c) AP
12:38 Uhr: Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hat am siebenten Tag der Proteste gegen sein Regime zwei neue Minister ernannt. Neuer Innenminister werde Mahmut Wagdi, der zuvor ein Amt in der Gefängnisverwaltung hatte. Neuer Finanzminister werde Gaudat al-Malt, bisher in der staatlichen Finanzaufsicht tätig.
12:34 Uhr: Mubarak hat General Murad Mowafi zum neuen Geheimdienstchef ernannt. Mowafi folgt dem einflussreichen Omar Suleiman, der am Samstag zum Stellvertreter Mubaraks berufen worden war.
12:16 Uhr: Die Unruhen in Ägypten haben den Preis für Brent-Öl am Montag nahe 100 Dollar je Fass steigen lassen. Mit 99,97 Dollar (72,92 Euro) kostete die Nordsee-Ölsorte so viel wie seit dem 1. Oktober 2008 nicht mehr.
11:58 Uhr: Die Armee patroulliert in der Touristen-Metropole Hurghada. Die Stimmung ist zwar eigenartig, dafür ist es dadurch sehr ruhig.
11:37 Uhr: Der ägyptische Schauspieler Omar Sharif, der sich derzeit in Kairo befindet, erklärte sich "solidarisch mit den Menschen" in Ägypten und wünscht sich den Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak. "Seit 30 Jahren ist er Präsident, das reicht", meinte der 78-Jährige.
11:20 Uhr: Die Österreichische Bundesregierung hat ein Support-Team (Beamte des Außen-, Innen- und des Verteidigungsministeriums) nach Ägypten gesendet, dass Touristen helfen soll. Acht Beamte sind in Kairo, vier in Sharm el Sheik und vier weitere in Hurghada.
11:18 Uhr: Ein "Mega-Protest" ist geplant: Die Jugendbewegung "6. April" wolle für den "Mega-Protest" gegen Präsident Hosni Mubarak mehr als eine Millionen Menschen auf die Straße bringen, berichtete der arabische Fernsehsender Al-Jazeera am Montag.
11:12 Uhr: Chaos herrscht derzeit auf den ägyptischen Flughäfen. Weil viele Flüge ausfallen, sitzen derzeit zahlreiche Reisende fest. Einige warten schon seit mehreren Tagen auf ihren Flug.
10:58 Uhr: Die EU-Außenminister haben sich vor Beginn der Ratstagung am Montag in Brüssel zurückhaltend über die Lage in Ägypten geäußert. Immerhin wurde das Thema noch kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt.
10:45 Uhr: Rund um das Ägyptischen Nationalmuseum, das von Plünderern heimgesucht wurde, ist kein einziger Polizist zu sehen. Auch das Militär ist sehr zurückhalten. Die Banken in Kairo haben geschlossen. Es ist derzeit relativ ruhig, berichtet Karl Wendl.
10:33 Uhr: Wegen der Unruhen in Ägypten will nun auch Griechenland seine Bürger mit zwei C-130 Transportmaschinen ausfliegen. Wann dies geschehen soll, blieb zunächst unklar. Auch die australische Regierung hat angekündigt, seine Staatsbürger aus Ägypten auszufliegen.
10.25 Uhr: Alle 30 bis 50 Meter sind Straßensperren errichtet. Kairo geht die Angst vor den Plünderern um. Durch die Bürgerwehren herrscht laut ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl eine gespenstische Stimmung in Ägyptens Hauptstadt, aber sie haben ihr Ziel erreicht: In den Straßen ist es ruhiger.
10:14 Uhr: In den Straßen Kairos ist kein einziger Polizist zu sehen. Dafür haben sich "Bürgerwehren" gebildet. Die Menschen bewaffnen sich mit Holzprügeln, Golfschlägern oder Macheten um ihr Hab und Gut zu verteidigen.
09.55 Uhr: In der Nacht war Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei am Tahrir-Platz in Kairo und hat mit einem Megaphon zu den Demonstranten gesprochen: "Gebt nicht auf! Die Bewegung wird zum Erfolg führen!"
09.43 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet, dass eine Gruppe von 40 Österreichern nach einer Nil-Kreuzfahrt in Luxor festsitzen. Ihre Guides haben die Arbeit niedergelegt um sich an den Protesten zu beteiligen.
09:15 Uhr: Eine Sondermaschine der deutschen Lufthansa ist am Montag von Frankfurt aus gestartet, um Menschen aus dem von Unruhen erschütterten Ägypten zu fliegen. Der Jumbo-Jet startete kurz vor 8.00 Uhr nach Kairo.
09:08 Uhr: Israel hat die USA und mehrere europäische Länder einem Bericht zufolge in einer geheimen Mitteilung zur Unterstützung der ägyptischen Regierung von Präsident Hosni Mubarak aufgefordert.
08:25 Uhr: Wegen der Unruhen in Ägypten haben zahlreiche Staaten damit begonnen, ihre Bürger aus dem Land auszufliegen. Neben der deutschen Lufthansa und Air India organisierten am Montag auch die USA und Türkei zusätzliche Flüge, um Staatsangehörige die Möglichkeit zur Heimkehr zu bieten. China schickte zwei Flugzeuge nach Kairo, um 500 am Flughafen gestrandete Staatsangehörige abzuholen.
07:36 Uhr: Für Außenminister Michael Spindelegger (V) haben die Unruhen in Ägypten den Charakter einer Revolution. "Letztlich ist das eine Revolution, die hier vonstatten geht", sagte Spindelegger im Ö1-Morgenjournal.
06:30 Uhr: Ägyptens Präsident Hosni Mubarak hat seinen neuen Ministerpräsidenten Ahmad Shafik mit politischen Reformen beauftragt.
Sechster Tag des Zorns in Kairo. Bisher hielt sich die Armee auffallend zurück, besetzte mit Panzern lediglich alle strategisch wichtigen Punkte der Stadt. Sonntagnachmittag zeigt das Militär dann erstmals massiv Präsenz, demonstriert lautstark Stärke:
Kurz vor Beginn der Ausgangssperre um 16 Uhr donnern F16-Kampfbomber im Tiefflug über die 10-Millionen-Stadt. Armeehubschrauber kreisen über den Demonstranten. Rund um den Tahrir-Platz fahren Panzer der gefürchteten Präsidentengarde auf. Wohl, um die Massen einzuschüchtern. Was ihnen aber nicht gelingt. „Wir werden weiter demonstrieren“, skandieren die Massen. Und: „Mubarak muss weg.“ Trotzdem werden Demonstranten verletzt. Mitten unter den Demonstranten: Der Friedensnobelpreisträger Mohammed ElBaradei. Trotz Hausarrests hat er sich unter die Demonstranten gemischt.
Mubarak am Ende? Das Staats-TV zeigt am Sonntag einen angeschlagen wirkenden Präsidenten Hosni Mubarak bei einem Armee-Besuch. Ein weiteres Indiz für die neue Präsenz der Armeestärke. Wohl nur noch eine Frage der Zeit, wie lange sich Mubarak neben der neuen, starken Nummer zwei, dem von den USA geschätzten Geheimdienstchef Omar Suleiman, halten wird.
In der Nacht auf Sonntag war die Lage in der Stadt völlig eskaliert. Hunderte Plünderer-Banden zogen brandschatzend durch die Straßen. Die Nobelhotels rund um das Nationalmuseum wurden geplündert. Im „Sheraton“ und im „Ramses Hilton“ drang der Mob in die Lobbys ein.
Plünderungen. Ich erlebte die Plünderer im Stadtteil Maadi. Ein Häuserblock nach dem anderen. Keine Polizei, kein Militär, kein Schutz. Angst. Ganze Horden von Plünderern. „Sie kamen auf Mopeds, in kleinen Gruppen“, sagt Said, ein 42-jähriger Bauingenieur. Niemand hat sie aufgehalten. Die Polizei ist längst aus den Straßen Kairos verschwunden. Rund 6.000 Häftlinge sind aus den Gefängnissen ausgebrochen.
Selbstschutz. Weil die Polizei die Menschen nicht mehr schützen konnte, rief die Armee zum Selbstschutz auf. Überall bildeten sich Bürgerwehren. Überall Männer, ausgerüstet mit Schlagstöcken, Golfschlägern. „Wir dürfen das Land nicht ins völlige Chaos kippen lassen“, sagt Sherif, ein 26-jähriger Anwalt: „Es muss doch noch einen Rest Vernunft geben.“