In Ministerien wird die rasche Rückholung der Österreicher aus Ägypten geplant.
Noch immer urlauben etwa 1.500 Österreicher auf den Stränden des Roten Meers in Ägypten. In ruhigen Jahren wären sogar 5.000 vor Ort – die Unruhen in der Hauptstadt Kairo (900 Tote) halten viele derzeit vom Urlaub ab.
Sicherheitsexperten geben keine Entwarnung: Die Angst vor einem Übergreifen der Kämpfe auf den Straßen Kairos auf die (noch ruhigen) Urlaubsdestinationen ist gegeben. In den Ministerien in Wien laufen die Vorbereitungen für eine Evakuierung auf Hochtouren. Die Details:
- Drei Teams des Außenministeriums sondieren mit Unterstützung der Cobra vor Ort die Lage am Roten Meer.
- Die Beamten planen detailliert, wie eine Evakuierung ablaufen könnte.
Herkules-Flieger ist in wenigen Stunden startklar
- Das Verteidigungsministerium stellte bereits ein Herkules C-130 K Transport-Flugzeug ab, um Österreicher abzuholen.
- 16 Soldaten gehören zu den Evakuierungsteams.
- Die Sicherheit vor Ort obliegt den ägyptischen Behörden.
Reisebüros sollen helfen. Für Aufregung sorgte gestern ein Rundmail an alle heimischen Reiseveranstalter. Das Außenministerium wollte wissen, wie viele Österreicher am Stichtag 26. August (kommenden Montag) noch in Ägypten auf Urlaub seien.
Laut Insider gab es eine derartige Anfrage nie zuvor. Es verdichten sich also die Hinweise auf eine konkrete Rückholaktion.
Touristiker: "Reisewarnung
ist reine Panik-Mache"
Roman Obrecht: Der Wiener leitet in Hurghada ein Tourismusunternehmen.
ÖSTERREICH: Wie wirkt sich die politische Lage auf Ihr Geschäft aus?
Roman Obrecht: Diese Reisewarnung ist nicht nur reine Panikmache, sondern versetzt der ganzen Region vielleicht einen Todesstoß. Hier ist es völlig ruhig.
ÖSTERREICH: Was ist das größte Problem derzeit?
Obrecht: Die meisten Charterflüge sind gestoppt, das ist eine Katastrophe. Nur wenn die politische Bevormundung endet, kann unsere Saison gerettet werden.