Rafah

Ägypten schließt Grenze zum Gazastreifen

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Der Grenzübergang Rafah bleibt für die nächsten Tage gesperrt.

Angesichts der eskalierenden Lage in Ägypten hat die Regierung in Kairo die Grenze zum Gazastreifen abgeriegelt. Der Grenzübergang Rafah hätte am Sonntag nach einer zweitägigen, routinemäßigen Schließung wieder geöffnet werden sollen. Doch ein palästinensischer Grenzbeamter sagte, es sei damit zu rechnen, dass die Grenze noch einige Tage abgeriegelt bleibe. Die Demarkationslinie läuft mitten durch die palästinensische Stadt. Bis zu 600 Palästinenser passieren den Grenzübergang täglich.

Die Hamas erklärte, eine geplante Reise durch Ägypten nach Syrien sei angesichts der Ereignisse abgesagt worden. Die Hamas-Führer wollten dort die Freilassung eines seit langem von ihnen gefangen genommenen israelischen Soldaten diskutieren.

Gefangene entkommen nach Palästina
Unterdessen berichten die Medien in dem Küstengebiet zwischen Israel und Ägypten von der Flucht dreier Palästinenser aus einem ägyptischen Gefängnis. Die Männer sollen über einen der unterirdischen Gänge wieder in das palästinensische Autonomiegebiet gelangt sein.

Tausende Häftlinge sind in der Nacht zum Sonntag aus den ägyptischen Gefängnissen geflohen. Aus Kreisen der Sicherheitskräfte verlautete, die Gefangenen in mindestens vier Haftanstalten hätten Feuer gelegt und die Wachleute angegriffen. Mehrere Häftlinge wurden demzufolge getötet, genaue Zahlen wurden aber nicht genannt. Zu den betroffenen Gefängnissen gehörte auch eines nordwestlich der Hauptstadt Kairo, in dem Islamisten untergebracht waren. In Kairo und anderen Städten haben die Bewohner bewaffnete Nachbarschaftswachen organisiert, um ihren Besitz vor Plünderern zu schützen.

Nach einer zweiten Nacht der Plünderungen versuchen laut Berichten Hunderte von Ausländern, die ägyptische Hauptstadt Kairo zu verlassen. Selbst Familien, die schon seit Jahrzehnten in dem nordafrikanischen Land lebten, suchten das Weite, wie Korrespondenten am Sonntag in Kairo erfuhren. "Bei uns im Viertel wurde letzte Nacht wieder geschossen, ich habe ein kleines Kind, ich will jetzt hier raus", sagte die Österreicherin Gisela Fritz, die seit 20 Jahren in Ägypten lebt. Sie wollte noch im Tagesverlauf mit ihrem Sohn zum Flughafen fahren.
 

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