Relative Mehrheit
AfD bei Jugendlichen beliebt: Jetzt wollen Grüne deswegen die Lehrpläne anpassen
25.04.2024Rechtspopulistische Partei bei Menschen zwischen 14 und 29 Jahren mit relativer Mehrheit
Nach den Ergebnissen einer Studie, wonach 22 Prozent der jungen Menschen in Deutschland die AfD wählen würden, fordert der Grüne Abgeordnete Kai Gehring eine Anpassung der Lehrpläne. "Alle 16 Lehrpläne der Länder brauchen einen Check und ein Update, wie unter anderem über das Scheitern der Weimarer Republik, die Machtergreifung Hitlers, den Holocaust und die Gräueltaten der NS-Diktatur unterrichtet wird", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe).
Politische Bildung & Geschichtsbewusstsein gefordert
"Dem Bildungssystem kommt eine Schlüsselrolle zu, wenn es um Demokratiebildung, Geschichtsbewusstsein und Prävention vor anti-demokratischem Extremismus geht", sagte der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Deutschen Bundestag. "Polykrise und Komplexität der Gegenwart erfordern bei Jugendlichen mehr Resilienz, eine gezieltere politische Bildung und ein besseres Geschichtsbewusstsein, um gegen rechtsradikale und extremistische Parolen immunisiert zu werden."
Studie zeigt: AfD bei Jugendlichen immer beliebter
In der repräsentativen Studie "Jugend in Deutschland 2024" hatten 22 Prozent der Befragten zwischen 14 und 29 Jahren angegeben, die AfD als Partei zu bevorzugen. Das waren zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Für die Union sprachen sich 20 Prozent aus, für die Grünen 18 Prozent, für die SPD zwölf Prozent, für die FDP acht Prozent und für die Linke sieben Prozent.
Für den Grünen-Politiker Gehring sollte die Studie Anlass sein, dass Grundschulen und weiterführende Schulen "bundesweit und flächendeckend wieder stärker zu Lern-Orten für Demokratie, gegen Autoritarismus und für Geschichtsbewusstsein werden" sollten. "Ich fordere die Bundesländer und die Kultusministerkonferenz dazu auf, den Unterricht in Sachkunde, Sozialwissenschaften, Politik und Geschichte spürbar und für alle Altersgruppen zu stärken", sagte Gehring.